Volltext: Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram

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eine Lieferung von 10.000 Kaputröcken, 10.000 Hemden, 
10.000 Paar Schuhen und Strümpfen über das Land ob 
der Eus aus; diese Summe war für das kleine Land un¬ 
geheuer ; außer den kostspieligen Quartierslasten und Natural- 
liefernngen mußten viele Vorspannen und Arbeiter zur 
Demolirnug der Schanzen, welche die Oesterreicher am In 
hinauf mit großen Kosten erbaut, aber nnbenützt im Stiche 
gelassen hatten, gestellt werden. 
Nach Abschluß des Friedens am 9. Februar 1801 
räumten die Franzosen allmählich das Land. Eine Co- 
lonne der Franzosen nahm den Rückzug auf der Strasse 
von Peuerbach über Schärding nach Bayern hinaus. 
Die Friedeussouue beleuchtete wieder die Fluren des 
Landes; aber die Theuerung der Lebensmittel war in 
Folge des andauernden Krieges groß geworden; a. 1802 
kostete der Schäffel Weizen 30 fl., Roggen 27—29 fl., 
Gerste 17—18 fl. Das Pfund Rindfleisch 12 kr. R.-W. 
Uebrigens konnte sich das Land trotz der Erhöhung mancher 
Stenern und Abgaben bedeutend erholen. 
Im Jahre 1805 brach das Kriegsunwetter von Neuem 
los. Abermals wurde an der Festung Braunau stark ge¬ 
baut, und viele Frohnarbeiter mußten zum Schanzbau dahin 
beordet werden. Der Inkreis bekam starke Militär- 
Ouarticre; am 8. September rückten die österreichischen 
Armeen über den In nach Bayern vor; die russischen Hilfs¬ 
völker wurden auf Vorspannswägen nachgeführt. Aber 
auch dieser Krieg nahm in Folge der Katastrophe bei Ulm 
eine für die Oesterreicher ungünstige Wendung. Die Trümmer 
des österreichischen Heeres retirirten über den In zurück 
und die siegreichen Franzosen unter Kaiser Napoleon folgten 
ihnen auf dem Fuße nach. Am 31. Oktober setzte ein 
französisches Armeekorps von 30.000 3)lann zu Schärding 
über den In und bezog vor der Stadt ein Lager; in 
Schärding brannten 40, auf der Poststrasse bis Tauskircheu 
200 Lagerfeuer, wodurch mehrere Häuser in selber Gegend, 
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