Volltext: Th. 1 [= A. Geschichte von Schärding], H. 1 (Th. 1, Heft 1, 1887)

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aqua; — dann der Durchfahrtszoll — navigium — und der Anländungszoll — 
portus — zu Schärding war bei der damals lebhaften Schiffahrt im In zu Thal 
und Berg beträchtlich, und jedenfalls hoch gegriffen, und war eine ergiebige Regalie 
der Herren von Formbach und ihrer nutztheilenden Dynasten. Um das Jahr 1090 
war der Ueberfahrtszoll zu Schaerding — transitus aquae — zwischen den beiden 
Schwestern Tuta und Himiltrude, als Töchtern des Grafen Heinrich 1. von Form¬ 
bach, zwischen den Brüdern Ekbert 1. von Nenburg und Heinrich II. als Söhnen 
des Grafen Tiemo II., zwischen den Gebrüdern Ulrich und Hermann von Wind¬ 
berg, als Söhnen des Grafen Meginhard von Windberg, und der Jtha von Burg¬ 
hausen, als Enkelin des Grafen Friedrich von Formbach getheilt worden. Tuta 
schenkte ihren Antheil an den Zollerträgnissen dem Kloster Subeu, Himiltrude und 
ihre Vetter traten ihre Anrechte hierauf dem Kloster Formbach ab. Später warm, 
dieser Zolleinnahmen wegen, zwischen den beiden Klöstern Snben und Formbach 
Irrungen und Mishelligkeiten entstanden, die im Jahre 1150 beigelegt wurden?) 
Der zweite Sohn Tiemos I. gleichfalls Tiemo (II.) genannt, erhielt zu 
seinem Erbe Neuburg; dieser Besitz war am bedeutendsten, und noch dem Tode 
seines Bruders Heinrich I. fiel ihm auch Schärding zu. Tiemo war, wie sein 
Vater, Schirmvogt der Kirche Regensburg, und hinterließ bei seinem frühzeitigen Tobe 
(1040) vier Söhne: Ekbert I., Heinrich II-, Gebhard und Eberhard. 
Der ältere Sohn, Ekbert I., Graf von Neuburg, vermalte sich mit 
Mathilde, der durch Tugend, Schönheit unb Reichthum ausgezeichneten Enkelin des 
Grafen Arnolb II. von Lambach unb Püten, erhielt durch sie die Mark Piiten 
— au der Gränze von Ungarn —, einen Großtheil der Trannganischen Besitzungen 
— von ber Rotensalah bis Schönering mit ben Gerichtslehen — unb die Graf¬ 
schaft Rebegau, an ber Ager und trat zugleich mit den Markgrafen von Steyer 
und betten von Oesterreich in nahe Venvanbtschaft. 
Ekbert, ein wegen seiner Tapferkeit unb seines hohen Sinnes gerühmter 
Mann, staub bei betn Herzoge Wels von Bayern in hohen Ehren, unb würbe von 
demselben mit wichtigen Geschäften betraut. 
Im Jahre 1075 brach zwischen bem Kaiser Heinrich IV. und dem römischen 
Papste Gregor VII. bei sogenannte Investitur-Streit los. Graf Ekbert nahm, 
wie Herzog Welf, bie Markgrafen von Steyer unb Oesterreich, bie Partei für ben 
römischen Stuhl, zog sich aber hieburch bie Rache Kaiser Heinrichs zu, ber mit 
seinen Kriegern heranrückend, bie Burgen Griesbach, Formbach unb Neuburg 
i) Mon. boic. IV. 97 Nr. CXXVII; U. B. I., pag. 729, Nr. CCCL VIII. I. Moriz's 
Grafen von Formbach, Lambach und Putten, pag. 70. — Circa 1140 vertauschte das Kloster 
Formbach an den Diepold von Lochheim das Gut zu Filceizingen — Vilsassing — gegen 
Abtretung eines Ackerlandes und des ihm von der Gräfin Jtha überlassenen Antheiles an den 
Zostertrügnissen zu Schärding. U. B. I.. 658, Nr. CIX. In einer Urkunde des Klosters 
Süden vom Jahre 1236 heißt es: „Sclierdinge, cum piscationibus et parte navigii ejus"; 
demnach besaß Suben Fischereirechte und Antheile an dem Schiffzolle zu Schärding. Mon. 
boic. IV. 530.
	        
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