Volltext: Band I. Der Weltkrieg 1914 - 1915 (Band I. 1916)

Der Kampf int Hochgebirge gliedert sich in den Kampf in den Gebieten, wo das Ge¬ 
lände die Verwendung größerer Truppenkörper gestattet, und in denjenigen Räumen, wo die 
Beschaffenheit des Terrains nur den Kleinkrieg der Patrouillen möglich macht. 
So bietet die Kriegführung besonders große Schwierigkeiten im Raunte großer Gletscher, 
wie im Adamello- und Ortlergebiete. Hier trieben die Italiener ebenfalls nur kleine Abteilungen 
von Alpini vor, welche durchweg aus Bergführern zusammengesetzt, hervorragende alpine 
Leistungen zeitigten, ohne jedoch irgendwelche Erfolge gegenüber unseren auf hochtouristischem 
Gebiete ihnen vollkommen gewachsenen Gebirgstruppen erzielen zu können. 
Wo aber die Italiener mit stärkeren Kräften vorstießen, wie am Monte Piano, am 
Monte Costou, ant Col bi Sana, da hielten Abteilungen monatelang ganze Brigaden in 
Schach und fügten dem Gegner schwere Verluste zu. Was eine kleine, gut geleitete Truppe 
Italienische Bersaglieri-Radfahrer überschreiten ein felsiges Terrain. 
auszurichten vermag, das beweist ant besten ein Angriff, den die Italiener in Stärke von 
2000 Mann gegen den Pellegrinosattel, zwischen dem Kamelrücken und der Cima bi Boche, 
richteten. An dieser Stelle lagen ihnen eilte Landesschützenkompagnie, ein Standschützen- 
bataillon und eine Abteilung von zwei Maschinengewchreu gegenüber. Die Italiener griffen 
an und wurden mit einem Verlust von 1200 Mann abgewiesen, während der Gesamtverlust 
der Verteidiger sich nur auf 8 Tote und 15 Verwundete belief. 
Gebirgskrieg macht erfinderisch. Welch große Rolle spielten bei diesen Kämpfen die 
Steinlawinen, wie wurden künstliche Schneelawinen hervorgerufen, indem man durch Sprengung 
den unteren Teil eines Schneefeldes aufriß und dadurch die ganze Schneemasse ins Rutschen 
brachte. Wie wurden Kamine und Steige durch große Felsblöcke und Drahthindernisse ge¬ 
sperrt und Stacheldraht an Stellen angebracht, wo sonst kaum die Gemse zu klettern wagte. 
Auch von Tretminen wurde ausgiebiger und erfolgreicher Gebrauch gemacht. 
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