Volltext: Band I. Der Weltkrieg 1914 - 1915 (Band I. 1916)

Der Krieg Österreich-Ungarns gegen 
Italien. 
<£iam de Mez an der ital. Grenze. 
Schon bei Beginn des Weltkrieges 
trat in Italien eine von der Freimau¬ 
rerei erregte und geschürte Volksströ¬ 
mung zutage, die gegen die Donaumon¬ 
archie gerichtet war und den Anschluß 
an England und dessen Trabanten ver¬ 
langte. Doch hielt sie der dreibund¬ 
treue Außenminister Marchese di San 
Giuliano in den gehörigen Schranken 
und König Viktor Emanuel erklärte in einer Depesche vom 2. August 1914 
an Kaiser Franz Josef, daß sein Land, durch die Verhältnisse gezwungen, zwar 
nicht aktiv an Seite der verbündeten Staaten in den Weltkrieg eintreten könne, 
aber an dem Dreibund festhalten 
und wohlwollende Neutralität be¬ 
obachten werde. Nach dem Tode 
Giulianos am 16. Oktober 1914 
bekamen die österreichfeindlichen 
Kreise in der Regierung die Ober¬ 
hand. Zudem hetzten die von eng¬ 
lischem und französischem Gelde be¬ 
stochenen Zeitungen und der Dich¬ 
ter d'Annunzio zum Kriege und 
schilderten den „militärischen Spa¬ 
ziergang" nach Wien in so verfüh¬ 
rerischen Farben, daß endlich die 
leicht erregbare italienische Volks¬ 
seele ungestüm den Krieg gegen die 
Habsburger-Monarchie als natio¬ 
nale Pflicht verlangte. Der König 
war als Schwager des Serbenkönigs 
und Schwiegersohn des Königs Niko¬ 
laus von Montenegro nur zu gerne 
geneigt, der Kriegsstimmung des König Viktor Smanuel III. 
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