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und für eine große Fichte 71/,, kr. Unter der k. k. Verwaltung musste
für eine Klafter hartes Scheiterholz 3 fl. 30 kr. und für eine näher gelegene
Klafter Kohlholz 18 fl. und in größerer Entfernung 13 fl. bezahlt werden.
Die Scheiter mussten ehevor und auch später auf eigene Kosten geschlagen
werden. An Kohlstattzins wurden 5 fl., für das hiezu nöthige Tannen¬
gras 2 fl. eingehoben, unter der Herrschaft Spital aber nichts. Ebeilfo
war es mit der Laub- und garrenftmt.1)
Die Verwaltung der Neligionsfondsgüter Klaus und Spital oblag
einem Rentmeister und Pfleger, welche in Spital residierten, jedoch um
Steuern einzuheben und andere Geschäfte abzuwickeln, öfters im Jahre
nach Klaus kamen, wo ein Forst- oder Waldmeister die wirtschaftliche
Aufsicht führte. Wenngleich der damalige Rentmeister Christian von Erb
als ein gewissenhafter, ordentlicher und sehr thätiger Beamter, der Pfleger
Ferdinand Krakowitzer als ein geschickter Geschäftsmann und der Forst¬
meister Josef Schwaudalik als ein äußerst fähiger und tüchtiger Forst¬
mann vom damaligen Pfarrer geschildert werden, so darf bei den nun
namhaft erhöhten Forstnutzungspreisen es doch nicht Wunder nehmen, wenn
unter den Bewohnern dieser Gegend wieder die stille Sehnsucht rege würbe,
unter dem Krnmstabe ber Pröpste von Spital eine bessere Existenz zu
finbett.2)
Unterbessen vollzogen sich gar gewaltige Ereignisse in Europa, bie
auch ber hiesigen Gegend bie Schrecken bes Krieges brachten uub schwere
Opfer sortierten. Die große Veränderung in ber französischen Staats¬
verfassung, burch welche (11. Mai 1804) ber erste Cvusul Bonaparte
als Napoleon I. zum Erbkaifer ber Franzosen erhoben warb, veranlasste
auch den Kaiser Franz bie Würbe eines Exkaisers von Österreich
(11. August 1804) als Franz I. anzunehmen, boch ohne irgenb eine Ver¬
änderung in ben inneren Verhältnissen ber österreichischen Monarchie
herbeizuführen. Je schneller bie Macht ber neuen Dynastie in Frankreich
in ben inneren uub auswärtige» Verhältnisse» wuchs, bestoinehr
Besorgnisse flösste sie ben europäischen Hauptmächten wegen ihrer
Sicherheit ein.
Österreich fühlte sich berufen zur Wahrung feiner Selbständigkeit
itub bes europäischen Gleichgewichtes gegen Napoleon, bem großen Meister
in ber Kriegskunst uub gewaltigen Eroberer, entgegenzutreten. Diese Kämpfe
mit Frankreich hat Österreich selten mit Glück, aber immer mit gleicher
Ergebenheit für bie ergriffene Sache geführt. Wieberhott geschlagen, ja
vernichtet in seinen Streitfmften, staub es stets wieder gerüstet da. Regsten
i) Handschrift des Pfarrers P. Peter Fischer im Psarrarchiv. — -) loco eit.