Volltext: Historische Notizen von Klaus

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Über diesen beiden Feldern finden wir die Familie des Ulrich Storch 
nebst Wappen, durch das Bild Christus ain Kreuze in Gruppen getheilt 
und in knieender Stellung aus rothem Marmor, gleichsam als Teppich 
dienend, mit Meißel zart ausgeführt. Links der Vater in goldener Rüstung, 
ein Crucifix in den Handen und in betender Stellung, vor ihm knien 
seine Söhne, in der Reihe vom ältesten bis zum jüngsten, Johann, Ludwig 
und David mit dem Angesicht zu Christus am Kreuze. Ihnen gegenüber 
knien die Gemahlin Dorothea gebonte Ra itch in aus Wels auf der äußersten 
Rechten mit zierlicher Haube und vor ihr dann deren Töchter Dorothea 
und Maria Magdalena. Den Rücken Ulrichs schirmt dessen Wappen, wie 
jenes int Rückeu der Dorothea mit dem Posthorn sagt, wessen Familie sie 
entstammte. Unter dieser mit Holz eingerahmten, leider schon gebrochenen 
Marmortafel befindet fich eine zweite, 16 c?» lang und 48 cm breit, auf bei 
mit großen Buchstaben ber auf bie Auferstehung des Fleisches bezughabende 
Bibeltext Job 19. „Ich weiss, dass mein Erlöser lebt..." zu lesen ist. 
Diese beiben Tafeln sinb mit einem Rahmen aus Stuccatnr zu einem 
harmonischen Ganzen zusammengehalten. 
Nach dem Tode Ulrichs übernahm dessen Witwe Dorothea (1596 
bis 1602) im Verein mit ihren Söhnen Ludwig unb Haus im 
unteren Schlosse bie Regierung, von ber sie ber Tob im Jahre 1602 
erlöste unb bie nun an Lubwig (1602—1627) ükrgieng. Sein Vetter 
Christof im oberen Schlosse übergab im Jahre 1614 seinen Antheil 
au ber Herrschaft Klans seinem Sohne Wolf Thomas (1614—1624), 
wahrenb er selbst nach gemachtem Auszug sich in beit Ruhestand begab. rj 
Die Rebellion der Bauern kam bitrch bie unvorsichtige Gewalt¬ 
massregel des Burggrafen von Steyr, Ludwig von Starhemberg, welcher 
zwei Bauern im Schlosshofe zu Steyr ohne Process hinrichten und in 
der „Saß" begraben ließ, im Jahre 1596 zum offenen Ausbruch. Die 
Bauern im Steyr-, Ens- und Kremsthale erhoben sich unter Anführung 
eines Wirtes aus Pettenbach, namens Täsch und des Hans Salig, 
Bauers aus Weißkircheit, zogen vor die Stadt Steyr und belagerten ant 
1. December 1596 dieselbe; jeboch große eingetretene Külte unb Mangel 
an Lebensmittel zwangen sie schon noch fünf Tagen zum Abzüge?) 
Auch in Spital ant Pyrit war Dechant Gienger gezwungen, zu 
seiner mtb des Stiftes Sicherheit einige Landsknechte in Sold zu nehmen, 
unb durch Aufstellung einiger Geschütze vor de» Thoren seines Stiftes 
dasselbe vor feindlichem Überfall zu bewahren. 
l) Handschrift im Pfarrarchiv Don Klaus. — 3) Edlbacher, Landeskunde, S. 212 
und österr.-ungar. Monarchie in Wort und Bild, Oberösterreich, S. 94.
	        
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