Volltext: Meine Erinnerungen aus Deutschlands Heldenkampf

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von Verdun aus nach Westen anzugreifen. Die 5. Armee bildet nach wie 
vor den Drehpunkt für das ganze wcsthcer. Gelingt es dem Gegner, 
sie zu durchstoßen, so ist die Lage für das Westheer - mehr oder minder 
von seinen Verbindungen über die Maas abgeschnitten — verzweifelt. Es 
ist daher notwendig, das ganze V. R. R. wieder auf dem rechten Maas- 
Ufer zu vereinigen. Mit den vier übrigen Rorps aber, wie vorgeschlagen, 
sogar noch den Südrand des Argonnenwaldes oder mit dem Südflügel 
die Linie St. Msnehould - Clermont zu halten, ist bei einer Front- 
ausdehnung von öz bzw. 48 km und zum großen Teil im Bereich der 
Festungsgeschütze von Verdun unmöglich, ganz abgesehen von den im 
westteil des Geländes für die rückwärtigen Verbindungen entstehenden 
Schwierigkeiten. 
Erschwerend kommt bei dieser Auffassung der Lage «roch hinzu, daß 
die Gefechtsstärken der Rorps an Infanterie nur noch JSSOS Mann 
(beim XVIII. R. R. Iö0OS) betragen und für die nächste Zeit Mangel 
an Artilleriemunition bevorsteht. 
Die Verantwortung für das Westheer zwingt die Z. Armee zu vor 
sichtigster Wahl. Deshalb ist es auch nicht angezeigt, die Linie 
Boureuilles — vauquois halten zu wollen, weil dieses Gelände östlich vom 
-Hessenwald, der dem Gegner in Verdun wohlvertraut ist, und westlich 
vom Argonnenwald flankiert wird." 
Diese auf der operativen Einschätzung der Festung Verdun fußende 
Begründung fand zwar die völlige Billigung der O. L., sie ist aber 
für die Wahl der Widerstandslinie der Armeen westlich der Argonnen 
folgenschwer geworden. Die 4. Armee suchte den Anschluß ihres linken 
Flügels an den rechten Flügel meiner Armee, der nach unserem Entschluß 
bei Apremont stehen sollte, entgegen unseren wünschen gewissermaßen 
am Lineal bei Binarville. Sie war nicht für unsere Anregung zu haben, 
ihre -»Zand auf die große, über les Islettes von Süden heranführende 
Argonnenstraße etwa bei Four de Paris oder doch wenigstens bei Vienne 
le LHLteau zu legen. In diesem Falle hätte die -«Zeeresfront westlich der 
Argonnen -statt in der ungünstigen Front Gouain—Binarville in der 
südlicheren und besseren, weil überhöhenden Linie Suippes Minaucourt- 
Malmy verlacifen können. 
wenn ich mich heute in rückschauender Betrachtung in die Lage 
ineines Vetters Albrecht von Württemberg versetze, so kann ich wohl ver-
	        
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