Volltext: Die Zermürbungsschlacht [15/III.-IV. Teil] (Band 15 III. und IV- Teil / 1929)

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Die 14er stürmen Höhe 304. 
ziel für den 4. Mai war nicht nur die noch am Nordabhange liegende 
feindliche Hauptstellung, sondern der Rand des Plateaus bei 381—380, 
der allerdings nur mit vorgeschobenen Abteilungen gehalten werden 
sollte. Am 5. sollte dann die Mitte des Bogens bis 390—53 vorgespannt 
werden, um von der gewonnenen Kuppe der Höhe ihre Südhänge zu 
beherrschen und das gefährliche Wirken der französischen Artillerie von 
hier aus in Zukunft unmöglich zu machen. Gleichzeitig sollte die 11. R.D. 
mit I.R. 156 und R.J.R. 23 die Linie 257—259 sowie den Nordostteil 
des Camard-W. nehmen und bei 39V Anschluß an die 4.I.D. gewinnen. 
Der 11. bayr. Division war wieder der Graben 251—250 mit den Nach¬ 
bargräben an der Straße Haucourt—Esnes als Ziel gesteckt. 
Am 4.Mai hatte drückende, schwüle Luft schon vor Sturmbeginn 
die ganze Höhe 304 in eine dichte Wolke von Qualm, Rauch und Staub 
gehüllt, in der die Stürmer bald dem vergeblich folgenden Auge der 
Stäbe entschwanden. Leicht überrannten die „Schweriner" die völlig 
eingeebnete Vorstellung. „Vorwärts! VorwärtsI In einem Zuge weiter, 
ehe uns das feindliche Sperrfeuer faßt!" Aber vor ihnen liegt noch das 
eigene, viel zu langsam vorschreitende Feuer. Leuchtsignale, grüne 
Kugeln mit Stern, durchdringen den schweren Dunst nicht. Man muß 
die Viertelstunde bis 6« warten, bis das Artilleriefeuer die Hauptstel- 
lung freigibt. Auch sie wird genommen. Und weiter brennt der 
Sturmeseifer der 14er. Der alte Feldmarschall Schwerin hätte heute 
nicht nötig gehabt, wie bei Prag die Fahne des seinen Namen tragenden 
Regiments zu ergreifen, um es vorzureißen. Heut hemmt immer nur 
das eigene Feuer. Was find 100 m, die die Haubitzen nur alle zehn 
Minuten fortschreiten! In zehn Minuten hätte man bis nach Esnes 
hineinstoßen können. Aber die über die Kuppe bis in die feindlichen 
Batteriestellungen am Südhange der Höhe hineinstürmen, müssen zurück 
vor den um sie einschlagenden eigenen 15- und 21 ew-Granaten. In 
einer Linie südl. 260—380 gräbt sich I./14 ein. Rechts hat 3./14 Anschluß 
an die 23er erreicht, deren 7. Kp. von Westen, die 5. von Norden den 
Vogelherd durchstoßen haben. Nun gilt es, Flammenwerfer voran, den 
Graben nach Punkt 21 aufzurollen. Aber nur bis zum Knick geht es. 
Die Tapferen, die weiter wollen, fallen im Feuer der beiden nicht nieder- 
gekämpften M.G. bei 259, so V.F. Ackermann und Gefr. Weigert 
der 7., so Lt. d. R. H a r d e r, der an der Spitze der 5. sich nicht auf- 
halten lassen will. Seine Kompagnie wird ganz zersprengt. Lt. d. R. 
B l o m e, Kp.F. der 7., hält mit den Resten beider Kompagnien den 
Graben nach 21 bis zum Knick. Lt. d. R. W e r t h e n, Kp.F. der 6.,
	        
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