Volltext: Die Zermürbungsschlacht [15/III.-IV. Teil] (Band 15 III. und IV- Teil / 1929)

Angrisfsvorbereitungen gegen Höhe 304. 
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nur zahlenmäßig die großen Lücken verringern. Die kleinen Reste des 
alten Stammes sind körperlich und seelksch überanstrengt*)." Der Bericht 
des R.J.R. 38 hält das Regiment für die beabsichtigte Kampfhandlung 
noch für fähig, „wenn die Artillerie den Angriff so vorbereiten könne, 
daß ernster Widerstand (flankierendes M.G.Feuer) nicht zu überwinden 
sei." Das K.T.B, der 38er berichtet sogar von stahlharten Naturen 
unter den alten Leuten, die von dem Ehrgeiz beseelt seien, nach dem 
„Toten Mann" auch noch Höhe 304 zu stürmen. Am 14.4. lösten die 
38er die Sturmbataillone des R.J.R. 201 in den erkämpften Stellungen 
von westl. 281 bis südl. „Bärentatze" ab, links anschließend R.I.R. 51 
in den Wabengräben und bei 266. Zunächst hieß es Spaten heraus, 
Sturmstellungen vortreiben bis nahe an die zunächst zu stürmende seind- 
liche Stellung, die sich am Fuße der Höhe 364 von dem „Vogelherd" ge- 
nannten Wäldchen über das „Langgestreckte" Wäldchen bis Stützpunkt 
263a hinzog und dann weiter über den Heckengrund, Punkt 351—350, 
Anschluß gewann an die Stellungen am Westhange des „Toten Mann". 
Fieberhaft wurde die Nächte hindurch gearbeitet. Aber vom 12. bis zum 
24. regnete es wieder täglich. Das Wasser reichte in den Gräben bis 
über die Knie. Die Leute hatten keinen trockenen Faden am Leibe; es 
gab vorn keine Unterstände, die eine trockene Unterkunft gewährten. Die 
Krankenzahlen wuchsen erschreckend und verminderten die ohnehin 
schwachen Bestände. Indessen verrieten gefangene Patrouillen vom 
franz. Jag. 2 am Nordhang der Höhe 364 und vom J.R. 418 bei 
Punkt 251, daß das franz. XX. A.K. feine dritte Division, die 153., ein- 
gesetzt hatte. Dann trat an die Stelle des XX. das IX. franz. A.K., 
zunächst mit der 17. I.D. auf Höhe 364. 
Das trostlose Wetter veranlaßte wiederholt Verschiebungen des An- 
griffs, schließlich auf den 22.—24. April. Während aber die Schlefier 
noch einen verzweifelten Kampf mit dem immer mehr zum Sumpf 
werdenden Wiesengelände führten, raste am 26.4. feindliches Trommel- 
feuer auf den „Toten Mann" und die Stellungen östlich davon hernieder 
und leitete einen großen französischen Angriff ein. Den Gedanken 
General N i v e l l e s, der Anfang April den Befehl im Abschnitt Vaux- 
Douaumont übernommen hatte, auch vor Verdun den Angriff als beste 
*)51 hatte am 12.4. eine Gefechtsstärke von 250Mann, meist Ersatz¬ 
mannschaften, wozu am 14.4. noch 26V Mann Ersatz kamen, vom 16.—20.4. 
einen Krankenausfall von 214 Mann. Außer Kommandeur und Adjutant war 
von den Offizieren des 6. März nur noch einer beim Batl. R.Iäg. 6 zählte am 
Angriffstage 18 Offz. und 364 M.
	        
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