Volltext: Die Zermürbungsschlacht [15/III.-IV. Teil] (Band 15 III. und IV- Teil / 1929)

Feindlicher Gegenstoß abgeschlagen 
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blickenden Stürmer, daß hier ihr atemloser Lauf zu Ende sein soll! 
Sie stürzen weiter, über den Kamm der Höhe hinweg, den jen- 
seitigen Hang hinunter, in die französischen Vatteriestellungen hinein. 
Drei Geschütze werden von den 38ern genommen, die Rohre mit Hand- 
granaten gesprengt. Jäger L u b o s erobert ein noch feuerndes M.G. 
bei Punkt 155. Lt. F r h r. v. K e t t l e r aber fällt mit seinen tapferen 
Leuten in mörderischem Feuer vor einer Blockhausgruppe südl. 96. 
Schrapnellfeuer nötigt die vorgeprellten Gruppen, über die Höhe zurück- 
zukriechen. Rittm. a. D. v. H a s s e l b a ch , Führer des II./R. 38, wird 
verwundet. Mit Einbruch der Dunkelheit schweigt das feindliche Feuer, 
eine nach dem Kampfeslärm fast unheimliche Stille tritt ein. Sie ermög- 
licht das Ordnen der Verbände. II./R. 38 und R.Jäg. 6 besetzen den unter 
der Höhenkuppe gelegenen Graben 99—97—96, Sicherungen über die 
Kuppe vorgeschoben. Den Flankenschutz übernehmen rechts, von 98 bis 
95, III./R. 38, links, wo die 22. R.D. noch nicht sichtbar ist, II./R. 51 in 
Linie 96a—96. I./R. 38 und I./R. 51 rücken in die Stellungen 95a—96a 
und 95—92. 
Während die siegreichen Stürmer sich in den französischen Gräben 
einzurichten begannen, hatten sie Gelegenheit, die Wirkung ihrer Ar- 
tillerie zu bewundern. Das Gelände mar so vollständig umgewälzt, daß, 
wie aus aufgefundenen Meldungen hervorging, zur Verstärkung ein- 
gesetzte feindliche Abteilungen sich in ihrer eigenen Stellung nicht mehr 
zurechtgefunden hatten. Trichter war neben Trichter, dieBewachsung völlig 
vernichtet. Gefallene füllten Stellungen, Annäherungsgräben und freie 
Flächen, teilweise so dicht, daß ihre Beerdigung nur durch Zuschüttung 
möglich war. Verwundete lagen in allen Stollen und Granatlöchern, 
konnten zum Teil erst nach 5—6 Tagen zurückgeschafft werden. Man er- 
kannte die Truppenteile, welche gegenübergestanden hatten, in erster 
Linie die Regtr. 76 und 276 der 19. I.D. Zur Verstärkung waren die 
9. Turkos der 25. I.D. eingesetzt worden. Zwei Bataillone des franz. 
J.R. 16 gingen 2° nachts ohne jede Artillerievorbereitung zum Gegen- 
angriff auf die Höhe vor. Mit seiner einzigen Signalpatrone gab Lt. 
d. R. Wende (8./R. 38) den vier M.G. des neben ihm liegenden Lt. 
d. R. K ö n i g das Licht zum Einschießen, und sie begannen ihre Tätig- 
keit. „Ruhig zielen und abkommen!" rief Hptm. d. R. v. Haut- 
charmoy seinen Leuten der 2./R.Iäg. 6 zu, da sank er selbst tödlich 
getroffen nieder. Rur Teile der 4. Kp. in der Sappe bei 155 wurden 
überrannt. Der Kp.F., Oblt. v. K l i tz i n g, fiel mit vielen tapferen 
Jägern im Handgemenge. Aber ein entschlossener Gegenangriff unter
	        
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