Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Zur Vorgeschichte des Sturmbesehls. 
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2.vom Eindringen in das Fort bis zur Kapitulation der Besatzung. 
50. I.D. vom 2. bis 7. Juni. 
Vgl. Karte 1 und Skizze 1. 
Zur Entstehung des den Sturm auf Fort Vaux für den 2.6. früh 
anordnenden Befehls berichtet Genmaj. Weber, Kdr. der 100.S.S.: 
„Am 1.6. vorm. bestellte General v. Deimling den Divisions-, den Ar- 
tillerie-Brigade-Kommandeur und mich auf seinen Gefechtsstand. Er äußerte, es 
sei der Augenblick zum Sturme aus das Fort gekommen. Er richtete an uns 
die Frage, wann der Angriff ausführbar sei. Ich antwortete, da der Sturm 
überraschend vor sich gehen sollte, Artillerie erst in zweiter Linie in Betracht 
käme, mühten zunächst die vorn liegenden Bataillone 53 und 158 durch frische 
Bataillone abgelöst werden. Es seien ferner Pioniere bereitzustellen und mit 
entsprechendem Gerät auszurüsten. Der Sturm könne am 5. Juni, wie vorge- 
sehen, ausgeführt werden, früher aber nicht. 
General v. Engelbrechten trat dieser Ansicht bei. General v. Deim- 
ling entschied: „Also: am 5. früh!" 
Es kam jedoch anders. Der Verbindungsoffizier des XV. A.K. beim 
X. R.K., Hptm. v. Guretzky, sandte im Laufe des Tages dauernd 
günstige Nachrichten über den Kampfverlauf bei der 2. bayer. 
I.D., der 7. R.D. und 1. I.D. Um Mittag meldete er, daß die Werke 
am Nordende des Fumin genommen feien, später, daß die 1. I.D. noch 
weiter vorzudringen beabsichtige. Er schloß: „1. I.D. regt an, daß 
XV. A.K. mitmacht". Die Gelegenheit schien günstig, den Sturm auf 
das Fort Vaux zu wagen, bevor der Franzose sein ins Wanken ge- 
kommenes Verteidigungssystem wieder zu stützen und neu zu ordnen 
vermochte. Der Gegner benahm sich am 1.6. vor der Front des XV. A.K. 
durchaus zurückhaltend, unvermutete Unternehmungen seinerseits waren 
kaum zu befürchten. 
6*° nachm. fanden die vom X. R.K. übermittelten Nachrichten ihre 
letzte Bestätigung. Darauf holte General v. Deimling — Chef des 
Gen.St. Oberstlt. v. Pommer-Esche (bis 11.6.16) — persönlich am 
Fernsprecher die Einwilligung der A.Gr. Ost und des A.O.K. 5zum 
Angriff des XV. A.K. schon am folgenden Tage ein. Die Genehmigung 
wurde erteilt. Der Würfel war gefallen. 
„Am 1.6. gegen 7°abds. rief mich General v. Deimling an: „Morgen 
früh um 4°wird Fort Vaux gestürmt!" — Ich glaubte mich verhört zu haben 
und erwiderte: „Jawohl, am 5.1 Wie Exzellenz befohlen haben." — „Nein, 
hören Sie doch: Morgen früh um 4°!" Mein Einwand, das fei nicht ausführbar, 
wies v. D. zurück. 
Ich meldete den Vorgang sofort durch Fernsprecher der Division und erhielt 
die Antwort, der Division sei nichts bekannt; ich müßte mich wohl verhört haben.
	        
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