Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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I./Gren.Regt. 1 stürmt. 
Das Krachen der in der nahen feindlichen Stellung einschlagenden 
deutschen Minen gellte den Grenadieren derart in die Ohren, daß das 
Erwiderungsfeuer der französischen Artillerie kaum wahrzunehmen 
war. Pulverqualm zwang, Gasmasken aufzusetzen. Nach zweistündiger 
Beschießung liefen die ersten Franzosen über, andere kamen wie ge- 
hetztes Wild hinterher. Dieses Zeichen sichtlicher Erschütterung belebte 
die Geister der des Angriffszeichens harrenden Grenadiere. 
Zur Sturmzeit, 9™ vorm., stürzte Lt. Härder mit den Sturm- 
trupps der 4./Gren. 1 auf den feindlichen Sappenkopf zu. Einzelne 
Schüsse, hastig geworfene Handgranaten kamen von dort. Lt. Härder 
schleuderte seinerseits eine Handgranate geschickt zwischen die Verteidiger; 
Sturmtrupps drangen in den französischen Graben. Die nachfolgende 
Kompagnie unter Lt. d. R. Voigt rollte ihn auf. Zunächst gab es 
kaum Widerstand, da die deutschen Minen böse gehaust hatten. Der 
Graben bot ein Bild grauenhafter Verwüstung. 
Die Kompagnie Voigt stieß bereits auf Leute der 2. Kp., da 
bei aller Fixigkeit Lt. Härder doch einen Aufenthalt vor dem fran- 
zöfischen Sappenkopf gehabt hatte. In dieser Zeit war die 2. Kp.» 
in drei Wellen gegliedert, vom Zickzack-Graben kommend, den Hang 
des Hardaumont hinuntergestürmt, trotz heftigen M.G.Feuers vom 
Caillette-Walde her, in einem einzigen Sprunge die 300 m bis an den 
feindlichen Graben heran, vorweg der Komp.Führer, Lt. Schultze. 
Unverzüglich sprang dieser, da etliche Franzosen bereits die Hände 
hoben, mitten unter sie und war so der erste in der feindlichen Stel- 
lung. Der größte Teil seiner Kompagnie hatte sich zunächst außerhalb 
des Grabens niedergeworfen und mit Gewehr und Handgranate den 
Kampf aufgenommen. Als aber Lt. Schultze den Feind mit Hand- 
granaten aufzurollen begann, stürzte auch feine Kompagnie vollends 
in den Graben. Diesen säuberten 2. und 4.nun gemeinsam. Obwohl 
der Franzose aus rückwärtigen Stellungen das Vordrängen der Kom- 
pagnien aufzuhalten suchte, gewannen diese, über Leichen und Ver- 
wundete hinwegschreitend, die Talsohle der Briten-Schlucht*). Die 
4. Kp.. blieb als Rückhalt im Pariser-Graben, die 2. stieß in der 
Briten-Schlucht südwärts vor und erreichte gegen 10--° vorm. den 
Bahndamm, wo der Anschluß an R.I.R. 66 der gleichfalls erfolgreich 
im Caillette-Walde vordringenden 7. R.D. gewonnen wurde. Auch die 
I./Gren. 1, Lt. v. Werder, nahm ohne wesentliche Verluste den gegen- 
überliegenden feindlichen Graben sowie den nach dem Vaux-Teich hin- 
*) Hierbei wurde Lt. Schultze verwundet
	        
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