Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Deutscherseits vorerst Zurückhaltung angeordnet. 79- 
um meine Leute zum Sturm bereitzustellen, war wütendes Sperrfeuer aus 
allen Kalibern. Die Granaten schlugen um mich ein, wie ich es bis dahin noch 
nicht erlebt hatte. So rasch als möglich eilte ich mit meinen Meldern den Berg 
hinan. Mir ging der Atem aus, ich duckte mich in Trichter, während die Ge- 
schösse um uns einHieben. Aus allen Vieren krochen wir weiter. Endlich waren 
wir oben. 
In einem zum Platzen vollgestopften Unterstand fand ich Offiziere und 
Mannschaften des Bataillons. Außer den Leuten, die in diesem Loch saßen, 
hatten die 7. Komp. nur 6 bis 8 Mann, die 8. nur 13 Mann verfügbar. 
Vfw. Pohlich meldete mir, nur 3 Mann seines Zuges seien zu finden. Seine 
M.G. seien sämtlich verschüttet. Von IIL/158 bekam ich Meldung, daß auf eine 
Beteiligung am Sturm nicht zu rechnen sei. Unter diesen Umständen wäre ein 
solcher Wahnsinn gewesen. Ich befahl als Ältester, daß der Sturm unterbliebe. 
Den Entschluß meldete ich dem Bataillon." 
Dem Angriffstage hatten die unteren Truppenführer der 50. I.D. 
mit Besorgnis entgegengesehen. Alle Dienststellen bis zur Brigade auf- 
wärts hatten mehrfach ihre Bedenken zur Sprache gebracht, wie die 
Ereignisse jetzt zeigten, mit Recht: denn die Voraussetzung für ein Ge- 
lingen des Unternehmens war nicht erfüllt. 
Der zeitlich vorausgehende Angriff des X. R.K., über dessen Ort, 
Zeit und Stärke die Franzosen zudem durch Gefangenenaussagen genau 
unterrichtet waren, brachte keinen Geländegewinn. Es blieben daher die 
Beobachtung und Flankierung des Baux-Berges vom Eaillette-Walde 
her bestehen. Nach dem Abweisen des Angriffs des X. R.K. schwenkte 
der Franzose seine Geschütze gegen den Baux-Berg herum und schoß: 
den dort drohenden Angriff der Deutschen zusammen. Die feindliche 
Artillerie sollte durch Schießen mit dem neuen Grünkreuzgas nieder- 
gehalten werden. Es war aber nur ein viel zu geringer Teil Gas- 
munition rechtzeitig herzustellen gewesen, so daß die französischen Kano- 
niere nur wenig behindert wurden. Alles dies zerbrach die Stoßkraft 
der Sturmtruppe vorzeitig. Umsicht und Tatkraft des Gegners hatte 
man unterschätzt. 
Der Mißerfolg des 7. Mai machte ein Vorgehen der 1. I.D. bei Dorf 
Vaux hinfällig. Der für den 8.5. geplante Angriff wurde abgesagt, 
nachdem die Truppen bereits aufmarschiert waren. Ein Befehl des 
Kronprinzen ordnete schließlich an, daß auf dem östlichen Maas- 
Ufer vorerst größere Offensivunternehmungen zurückzustellen seien. 
Diese Zurückhaltung beantwortete der Franzose damit, daß er- 
seinerseits zum Angriff überging. Am 13. Mai begannen feine Ge- 
schütze, den Douaumont zu bearbeiten. Auch der Vaux-Berg bekam» 
seinen Teil, Am 22. schritt französische Infanterie zum Sturm gegen,.
	        
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