Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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Beratungen der höheren Stäbe. 
Noch am Abend des 1. Mai begab sich Major v. Morsbach. 
1. Gen.St.Offz. beim V. R.K., zur Angriffsgruppe Ost, um die Bedenken 
des General-Kommandos gegen den Angriff auf Fort Vaux zur Sprache 
zu bringen. Es sei kaum möglich, bereitgestellte Truppen bei Tage auf 
dem Vaux-Berge einigermaßen gegen Feuer gedeckt unterzubringen. 
Die Gruppe ließ diese Bedenken nicht gelten. Major v. Morsbach 
machte den endgültigen Entschluß des General-Kommandos von einer 
Besprechung mit den Generalstabsoffizieren der unterstellten Divisionen 
abhängig und forderte nach Rückkehr diese zur Äußerung auf, ob Sturm- 
truppen auf dem Vaux-Berge tagsüber unterzubringen feien. Major 
Adolph, 39. I.D., bejahte es, da der Feind infolge der Rauchent- 
Wicklung des eigenen Artilleriefeuers verminderte Beobachtungsfähigkeit 
hätte. Ebenso erklärte Major L y n ck e r, 1. I.D., daß mit Rücksicht aus 
die im Dioifionsabschnitt benötigte geringe Stärke der Angriffstruppe 
— zwei Kompagnien — ihre Bereitstellung möglich sei. Das General- 
kommando meldete nunmehr der Angriffsgruppe, daß gegen die Wahl 
der Angriffszeit keine Bedenken mehr erhoben würden. Es blieb fomit 
bei dem 7. Mai, und zwar sollten das X. R.K. um 11*° vorm., das 
V. R.K. um 730abds. antreten. 
Den beabsichtigten Angriff leitete eine Sonderbeschießung des Forts 
Vaux ein. Erst einmal war, seitdem deutsche Truppen das Fort dicht 
umspannten, versuchsweise allerschwerstes Kaliber gegen das Fort 
eingesetzt gewesen. Am 1. Mai beschoß abermals ein Gamma (7)- 
Mörser (42 cm) die Feste. Die vorderen Kompagnien zog man bis in 
die Linie der Bereitschaften zurück. Rur 8./S3 hielt den Nordrand der 
Damloup-Schlucht und ein Zug des J.R. 158 den äußersten rechten 
Flügel des Divisionsabschnittes besetzt. Falls die Stellungsbesatzung das 
Feuer nicht vertragen könnte und Einstellung des Schießens wünschte, 
sollte sie an bestimmter Stelle weiße bengalische Feuer abbrennen, über 
die Beschießung berichtet Oblt. Büllers, der Führer des Bereit- 
schafts-Batls. J.R. 53: 
„Mit Geheul fuhren die „Dicken" über uns hinweg und schlugen auf dem 
Fort mit wahnsinnigem Krach ein. Gegen Mittag rief mich der Beobachter auf 
Höhe 307 an, ob auch die Kompagnien vorn keinen Schaden erlitten; er be- 
fürchtete, daß da vorn alles durch den Luftdruck vernichtet würde. Kurz daraus 
kam eine Meldung desLts. Meyer zu Bexten. 8./S3: „Von der Beschießung 
durch 42er ist nichts zu merken. Wann soll sie stattfinden?" — Der Beobachter 
rief wieder an: „Die Franzosen hätten fluchtartig das Fort verlassen!" Ich 
befahl, Patrouillen vorzusenden und, wenn möglich, das Fort zu besetzen. — 
6° abds. rief nochmals der Beobachter an: „Meine Kompagnie hätte das Fort
	        
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