Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

72 
Heißer Empfang der 1. I.D. 
möglich war, die geregelte Versorgung der kämpfenden Truppe emp- 
findlich. Besonders die Munitions-Kolonnen hatten mit unglaublichen 
Schwierigkeiten zu kämpfen. 
Die in die vordere Linie einrückenden Bataillone der 1. I.D. be- 
sahen die zerschossenen, im Regen zerfallenen Gräben ebenso erstaunt, 
wie die Bereitschaftsbataillone die mit Waffer gefüllten, mit einer 
Zeltbahn überspannten Erdlöcher, die in den Schluchten am Ostrande 
des Hardaumont ihre Unterkunft darstellten. 
II./Gren. 1 war am 19.3. kaum in der Stellung eingetroffen, als 
es auch schon die erste Lektion über Verdun erhielt. Infolge eines deut- 
jchen Angriffsversuches im Caillette-Walde lag der Abschnitt der 1. I.D. 
ebenfalls unter heftigem feindlichen Artilleriefeuer. 6™ abds. tauchten 
vor 8./Gren. 1, Lt. W o h l e r s, im Lanz- und Parifer-Graben, fran- 
zöfische Angriffswellen auf. Der erschütternde Eindruck der voraus- 
gegangenen Beschießung, die erlittenen blutigen Verluste hatten Teile 
der Kompagnie bereits arg verwirrt. Als dann beim Einsetzen des deut- 
schen Artillerie-Sperrfeuers auch noch deutsche Granaten in den eigenen 
Graben schlugen, drohte eine Panik auszubrechen. Dem energischen Ein- 
greifen des Kompagnieführers sowie des Lts. Wille und des Lts. d. R. 
N e h r i n g gelang es, die Mannschaften zur Vernunft und zum Ge- 
brauch ihrer Waffen zu bringen. Der feindliche Stoß kam zum Stehen, 
die Gefahr war beseitigt. 
Am Sappenkopf des Parifer-Grabens wollte der Franzose bereits 
eindringen. Lt. Wille, die kritische Lage bemerkend, sprang herzu, 
trieb den weichenden Sappenposten wieder vor und verteidigte mit 
ihm gemeinsam den Graben. Den schneidigen Offizier tötete bald 
ein Gewehrschuß; ein Mann des Postens nach dem andern sank 
durch feindliche Handgranaten nieder*). Aber auch der Feind hatte starke 
Verluste; seine vielen Toten, die auf der Außenseite den Sappenkops 
umsäumten, schreckten ihn ab, seine Übermacht auszunutzen und den 
deutschen Graben zu besetzen. Das Gefecht kostete die 8./Gren. 1: tot 
1 Offizier, 14 Mann; verwundet 27 Mann. 
Die S0.J.D., Kdr. Genmaj. v. Engelbrechten, Gen.St.Offz. 
Major Adolph, setzte auf dem Vaux-Berg ein: nördlich des Forts 
*) Es fielen, nachdem sie das erste Aufwallen menschlicher Schwäche über- 
wunden hatten, in treuer Pflichterfüllung Gefr. W i e m e r, Gren. K o r f und 
ein Pionier, Name unbekannt. Gefr. Müller wurde schwer verwundet.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.