Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

9. u. 10. R.D. durch SO. I.D.. 121. I.D. durch I.J.D. abgelöst. 71 
Alles schrie förmlich nach Ablösung, nach Befreiung aus diesen furcht- 
baren Strapazen und seelischen Foltern der Verdun-Schlacht. Den immer 
dringender werdenden Berichten der Befehlshaber über die gesunkene 
Kampfkraft der Truppe, den Gutachten der Ärzte über die herunter- 
gekommene körperliche Verfassung von Offizieren und Mannschaften 
konnten sich die maßgebenden Kommandostellen nicht länger entziehen. 
Um die Monatsmitte begann ein durchgreifender Truppenwechsel auf 
der ganzen Front des V. R.K. 
Die 9. und 10. R.D. verließen das Schlachtfeld von Verdun. Zwei 
Monate blutigen Kampfes, schweren Leidens und harter Enttäuschungen 
lagen hinter ihnen. Ihre Verluste waren sehr hoch*). 
Den Abschnitt Vaux-Berg übernahm am 16. April die 50. I.D. 
Am 18. April begann auch die Ablösung der 121. I.D. durch die 
1. I.D. Fünf Wochen hatte die 121. I.D. bei Dorf Vaux gekämpft. Auch 
bei ihr hatten Tapferkeit und Hingabe in den schließlich erreichten 
Erfolgen einen nur mageren Ausdruck gefunden. 
Die 1. I.D., Genlt. v. C o n t a, — Gen.St.Offz. Major Lyncker — 
setzte nördlich Vaux das Gren.Regt. 1, Major Lange, ein, im Dorf und 
südlich davon das J.R. 41, Oberst Transfeld t. Gren.Regt. 3, Oberst 
Fretzdorf, trat zur 21. I.D. im Caillette-Wald. J.R. 43, Major 
Dorndorf, übernahm zunächst beim XV. A.K. einen Abschnitt im 
Ehabotte-Wald. 
Die 1. I.D., bisher nur im Osten verwendet, kannte die Verhält- 
nifse der Westfront nicht. Schon der Anmarsch zur Ablösung auf der 
Chaussee Ornes—Bezonvaux—Msraucourt Fe. gab ihr einen Vor- 
geschmack des Kommenden. Dieser Weg war trostlos, gänzlich zerfahren 
und voll mit Schlamm gefüllter Granatlöcher. Wer im Dunkel auf diese 
trügerische Flüche trat, versank bis an die Hüften und höher im Dreck. 
An Geländetiefen war der Schlamm fo hoch, daß der Kastenboden der 
Fahrzeuge in die Lehmbrühe eintauchte. Nur mit größter Mühe kam 
Fuhrwerk vorwärts. Viele Fahrzeuge blieben stecken: man ließ sie 
stehen. Andere Wagen waren von Granaten umgeworfen, ihre Trüm- 
mer sperrten die Straße und behinderten, da ein Ausweichen nicht 
*) Die Verluste der 9. und 19. R.D. vom 21.2. bis zur Ablösung be¬ 
ziffert das K.T.B, des V. R.K. auf: Offz. tot 62, verwundet 174, vermißt 4. — 
Uffz. und Mannsch, tot 1840, verwundet 8626, vermißt 1419.
	        
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