Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Der Abmarsch der Fortbesatzung. 
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Revolverkanone der Kehlgrabenstreiche, die noch am 25.10. so gute Dienste 
geleistet, wurde gesprengt. 
Am 2.11., 12»» morg., begann der Abmarsch der Besatzung. Um 1° 
war die Räumung beendet. 1»" erfolgte als erste Sprengung die des west- 
lichen Panzerturms durch den Kommandanten persönlich. Einig« Minuten 
später flog der Geschütz-Panzerturm in die Luft, gezündet von Hptm. 
Rosencrantz. Es folgten die Ladungen in den Hohlgängen und 
Munitionsräumen. Die Sprengungen hatten gute Wirkung. Starke Er- 
schütterungen durchbebten das Fort: noch auf 50 bis 60 m von der Spreng¬ 
stelle stürzte das durch die anhaltende Beschießung zermürbte Mauerwerk 
ein. Nach elektrischer Zündung der letzten Ladung, der des östlichen Panzer- 
turms, verlieb der Sprengtrupp am 2.11. um 2° früh das Fort; als letzter 
folgte der Kommandant. 
16 Tage lang hatte Oblt. Bellmann mit Umsicht und Tatkraft die 
Verteidigung des Forts geleitet, 16 Tage, die schwersten, die Fort Vaux 
in deutscher Hand zu bestehen hatte. Ihm und seinen Helfern, den Pionieren 
des Lt. d. R. M e n d h e i m, dem Festungsbau-Feldw. K u l l e, den 
Artillerie-Beobachtern und all den anderen, die der Dienst längere Zeit 
an das Werk fesselte, war das Fort Inhalt ihrer Arbeit, ihrer Gedanken, 
die Stätte treuester Pflichterfüllung. Ja, dieses elende, geborstene, zer- 
fallene Mauerwerk war ein Stück ihres Selbst geworden, war ihnen ans 
Herz gewachsen. Als sich die Abziehenden draußen nochmals umwendeten, 
waren die Flankentürme verschwunden und die Kuppel des Geschütz- 
Panzerturms lag, den Wall herabgeschleudert, im Graben. Rauchschwaden 
quollen aus dem Trümerhaufen; tief drinnen schwelte der Brand. 
Gleichzeitig mit der Fortbesatzung räumte auch II./245, das beider¬ 
seits der Feste seit dem 30.10. abends die Stellung gehalten hatte, den 
Vaux-Berg. Das Bataillon beließ in den Gräben starke Patrouillen, die 
durch eifriges Abschießen von Leuchtpatronen dem Feinde eine unver- 
änderte Besetzung vortäuschen sollten. Diese Abteilung, etwa 40 Mann 
unter Lt. Feige und B.F. F i ck e r t, 8./245, erfüllte ihre Ausgabe 
ausgezeichnet. Als der Tag graute, verließen auch sie als die letzten Deut- 
sehen den Vaux-Berg.
	        
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