Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

164 Nochmaliger glänzender Vorstoß der Württemberger. 
feuernden M.G. platzt eine Handgranate. Das Gewehr kippt um: der Schütze 
kriecht jammernd an uns vorbei. Wir schießen, was aus den Läufen geht. 
Plötzlich in Kopfhöhe ein feuriger Klecks, ein Schlag, der mir den Kopf ab- 
reißen will. Schlage nach hinten über. Im linken Auge starker Schmerz: das 
rechte kann ich nur mühsam öffnen. Taste mich torkelnd nach dem Verbandraum 
Draußen krachen die Handgranaten weiter." (V.F. Rohmann, 1./143). 
Der Kampf um die Batterie endete nach verzweifelter Gegenwehr 
mit der Gefangennahme der gesamten Besatzung. Etwa 8° abds. setzte 
der Feind den Gegenstoß fort. Sobald er auf dem Kamme des Mon- 
tagne-Rückens erschien, entdeckte ihn Hptm. d. R. Kaiser, Fa.R. SS, 
von seiner Beobachtungsstelle auf dem Hardaumont im Scherenfernrohr 
und schwenkte mit seiner 1. Batterie auf ihn über. Gleich die erste 
Gruppe saß, 8'° abds. Mit der dritten Gruppe, 8**, kam der Feind zum 
Stehen. 8*" eröffneten die übrigen Batterien der Division Sperrfeuer. 
Minenwerfer und Maschinengewehre des Forts, auch die Württem- 
berger selbst schössen. Reihenweise klappten die vorgehenden Franzosen 
um, bis der Rest in Trichtern und Gräben Deckung suchte. 
Glänzenden Auges sahen die Schwaben den Erfolg der Abwehr. 
Major B i e z i n g e r faßte die Gunst der Stunde beim Schöpfe. Per- 
sönlich führte er die Hinteren Staffeln seines Bataillons vor; auch die 
vorderen Kompagnien erhoben sich wie ein Mann zum Gegenstoß. Viel- 
fach mit dem Gewehrkolben dreinschlagend, stürmten die Württemberger 
über den Bergrücken. Die Franzosen ergaben sich scharenweise. Die 
rückwärts Fliehenden holte das rechtzeitig vorverlegte Artilleriefeuer 
ein, zerstreute sie und drückte sie in die Trichter, wo die nachdrängen- 
den Schwaben sie aufsammelten. Etwa 150 Franzosen wurden ge¬ 
fangen, 4MG. erdeutet. Beim Vorgehen war Major Blezinger 
schwer verwundet worden. 
Vom Südrande des Montagne-Rückens hatte IL/126 Ausblick in 
die Tavannes-Schlucht. 8. und 4.Kp. schoben sich im Abenddunkel 
in rie vordere Linie. Weit rückwärts war rechts Anschluß an I.R. 43; 
links rückwärts, nördlich der Battr. k, formte sich die Linie des J.R. 143 
aus der vrrgejandten 2.und 3./143 und den Resten der Sturmkom¬ 
pagnien. 
Am frühen Morgen des 12. setzte der Franzose zweimal nach aus- 
giebiger Nelchießung zum Gegenangriff gegen J.R. 126 und 143 an. 
Im Sperrfeuer der deutschen Artillerie und an der unbeirrbaren Hal- 
tung der Grabenbesatzungen brachen alle Vorstöße zusammen. Dennoch 
blieben die Kommandostellen der Division in Sorge um die weit süd- 
wärts vorspringende Bogenstellung, da alle Bemühungen der Nachbar--
	        
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