Die Wer erobern die fiofce Batterie.
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Kompagnien 18 Tage hintereinander in vorderster Linie einsetzen
müssen. Zu Schlacke ausgebrannt, oerließ die 1. I.D., eine der besten
des deutschen Heeres, in den nächsten Tagen die Hölle von Verdun. An
ihre Stelle trat die 21. I.D. —
Wie ein Pfahl im Fleisch saß anfangs Juli die vom Feinde besetzte
Hohe Batterie noch in der Front der 50. I.D. Der Kommandeur des
III./99, Hptm. B e r g e r 6, beschloß, das Bollwerk ohne Artillerievor-
bereitung im Handstreich zu nehmen. Das Wetter war dem Unternehmen
günstig. In der Nacht vom 2./Z.7. verschleierten zeitweise Wolken das
Mondlicht und gestatteten unbemerkte Bereitstellung der Sturmtruppe.
Am 3. Juli morgens schössen auf das Sturmziel unter Lt. d. R.
Restle mittlere Werfer der M.W K. 30 von 2° morg. ab alle fünf
Minuten einen Schuß, von 2'° ab auch leichte Werfer alle Minuten
einen Schutz. Um 3° feuerten zwei mittlere Werfer Minen ohne Zünder.
Gleichzeitig traten die Stoßtrupps an und legte die Artillerie Abriege-
lungsfeuer hinter die Batterie.
Die Überraschung gelang vollkommen. Die eindringenden Stoß-
trupps unter Lt. d. R. B r o m b a ch, unmittelbar gefolgt von der 19.,
Lt. d. Res. Schmitt (Franz), und 12. Kp., Lt. d. Res. Bartels, fin-
den die französischen Posten platt auf dem Boden liegend vor. Diese
warten auf das Platzen der letzten Minen, die ohne Zündung natürlich
als Blindgänger niederfielen. Die Posten ergeben sich sofort. Jetzt wer»
den die Eingänge zu den betonierten Unterständen besetzt; Handgrana-
ten und Brandröhren fliegen hinein. Explosionen folgen: Munition und
Leuchtraketen gehen in Flammen auf. Es entsteht eine fürchterliche Ber-
wirrung. Verwundete und brennende Menschen wälzen sich in ersticken-
dem Qualm durcheinander. Was am Leben bleibt, stürzt heraus und
gibt sich gefangen.
Lt. d. R. B r o m b a ch stieß mit seinen Stoßtrupps bis zu dem
15g m südwestlich der Batterie liegenden IWerk 780 vor. Im Nahkampf
fielen hier der tapfere Offizier und einige seiner Leute, die übrigen
wichen zurück. 10. und 12./99 gruben sich inzwischen auf dem Batterie-
wall ein. Ein Offizier, 99 Mann (franz. J.R. 172) waren gefangen, drei
M.G. erbeutet. Die eigenen Verluste waren gering.
Um so schwerer wurde das Halten des eroberten Bollwerks. 6° vorm.
kam der erste feindliche Gegenangriff, während auf den rückwärtigen
Teilen der Stellung des J.R. 99 heftiges französisches Artilleriefeuer
lag. Bis 715 vorm. folgten drei weitere Vorstöße, die unter kräftiger