Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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Unglücklicher Kampf der 1. I.D. 
hatten: Gren.R. 3 im Fumin, J.R. 43 im Berg-Wald. Auch das Angriffs- 
ziel der Division war das gleiche, die Batterie de l'Hüpital*) und die 
Hohe Batterie am Tunnel. 
Als feuchter kühler Tag zog der 11. Juli herauf. Schon bei grauen- 
dem Morgen hingen am bewölken Himmel in langer Reihe die Fessel- 
ballons der Franzosen, während gleichzeitig zahlreiche feindliche Flieger, 
tief herabstoßend, die deutschen Stellungen überwachten. Kaum hatte 
die deutsche Artillerie mit dem Wirkungsschießen begonnen, da ant- 
wortete der Feind auch schon nachdrücklichst mit Artillerie und Minen- 
werfern. Von einem Nachlassen seines Feuers infolge des deutschen 
Gasschießens war diesmal nichts zu bemerken. Als um 5'° morg. die 
3. Grenadiere und 43er befehlsgemäß zum Sturm antraten, brach dieser 
überall nach wenigen Metern unter schweren Verlusten**) zusammen. 
Die feindliche Stellung wurde nur an zwei kleinen Einbruchspunkten 
erreicht, die aber auch im Nahkampf nicht behauptet werden konnten. 
Bei der oberen Führung griff eine deutlich sich nach unten aus- 
wirkende Nervosität Platz. Noch mehrfach wurde an demselben Tage 
ein Angriff angesetzt und dabei aus die rechts und links bei den Nachbarn 
erzielten Fortschritte hingewiesen. Der Kommandeur des Gren.R. 3, 
Oberst Fretzdorff, wurde persönlich in die vorderste Linie geschickt, 
um diese vorzureißen. Die gewagtesten Pläne wurden der Truppe emp- 
fohlen; ohne erneute Artillerievorbereitung sollte in der Abenddämme- 
rung überraschend gestürmt werden; auf dem linken Flügel der Division 
sollten Truppen, durch den Abschnitt der besser vorangekommenen linken 
Nachbarn ausholend, dem Feinde vor der eigenen Front in Flanke und 
Rücken fallen. Nichts half mehr. Am 12. Juli das gleiche Bild. Am 13. 
und 14., nachdem J.R. 43 durch Gren.R. 1 ersetzt war, ebenfalls. Dazu 
dauernd weitere erhebliche Verluste. 
„Stumpfsinnige Gleichgültigkeit hat sich der überlebenden bemächtigt. Jeder 
Mann sucht nur Deckung in einem Granatloch und erwartet dort sein Schicksal. 
Die Leute haben den besten Willen. Sie können aber nicht mehr," lautet eine 
Meldung des Hptms. Jüngling, M./43, vom 12.7. 
Der Bogen war überspannt, die Truppe völlig am Ende ihrer 
Kraft. J.R. 43 hatte z. B. die gleichen Bataillone, ja sogar die gleichen 
*) Vergl. Karte 1:80 000 in Band 13. 
**) Es fielen u. a. von Gr.R, 3 Lt. M i e n t u s, Komp.F. der 2.,und 
Lt. d. R. Knoch, Komp.F. der 12. Kp.; außerdem alle Führer der vier 
vom F./3für diesen Tag gebildeten Sturmtrupps, die Lts. Bönki, Graf, 
Grunswald und Ulrich; von J.R.43 Lt. d. R. Aronius, Komp.F. 
der 11. Kp.
	        
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