Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

154 
Rätselraten auf dem Vaux-Berg. 
50 m gegen M.G.Feuer vom unteren Laufse-Rücken in Granattrichtern 
Deckung suchen mußte. Dem hochstehenden Feinde war es nun ein leich- 
tes, die unten zu seinen Füßen fast wehrlos Liegenden wirksam mit 
Handgranaten zu bekämpfen. Nur wenige überlebende der Stoßtrupps 
erreichten im Abenddunkel die Ausgangsstellung. 
Die erste Schlacht vor Verdun nach der Kapitulation des Forts Vaux 
Hing zu Ende. Wohl war weiter westlich das Z.W. Thiaumont den stür- 
Menden Bayern in die Hände gefallen, wohl hatte das Alpenkorps 
Fleury erreicht und brandete bedrohlich am trutzigen Bergkegel des 
Forts Souville empor. Doch die 103. I.D. war im Ehapitre, zweimal die 
1. I.D. an der Lager-Schlucht, zweimal die 50. I.D. an der Damloup- 
Schlucht stecken geblieben. Am 24.versandete die Schlacht auf dem linken 
Flügel der A.Gr. Ost in einem Kleinkrieg um den endgültigen Besitz einiger 
Grabenstücke. 
Den 132ern gab der Franzose ein besonderes Rätsel auf: Wo war 
des Feindes letztes Versteck auf dem Vaux-Berge? Wo verbargen sich 
die französischen Maschinengewehre, die jede Bewegung auf dem Dam- 
loup-Rücken unterbanden? — General v. Deimling befahl, durch 
Osfizier-Patrouillen den Berghang abzusuchen. Erkunder stiegen in dunk- 
ler Nacht auf dem zerschossenen, unwegsamen Hange umher, suchten und 
fanden nichts. Am anderen Morgen knatterte wieder das hinterhältige 
Tack-tack-tack vom Vaux-Berg. 
Endlich lüftete sich das Geheimnis. Leute von J.R. 132 waren in 
der Nacht auf dem Wege nach vorn versehentlich in die Stellung des 
Feindes geraten und gefangen worden. Einer von diesen entschlüpfte 
und meldete, daß er 60 bis 70 Franzosen in einem tiefen Stollen am 
Nordhange der Damloup-Schlucht gesehen habe. Nach einem vergeblichen 
Versuch in der Nacht vom 2Z./29.6., das Nest durch einen starken Stoß- 
trupp der 132er auszuheben, fand in der nächsten Nacht eine Patrouille 
den bewußten Stollen — leer. Er war in die Mauer einer Terrasse 
hineingebaut. Aus seinem Innern konnten Maschinengewehre ungesehen 
nach dem Damloup-Nücken hinüberfeuern. Vom 30. Juni ab gehörte 
der Vaux-Berg uneingeschränkt den Deutschen. 
Eine andere schmerzhafte Stelle der Kampffront der 50. I.D. blieb 
die Hohe Batterie. Nach dem vergeblichen Angriff des IL/105 am 23. 
forderte ein Befehl des Generals v. Deimling erneuten Sturm in 
der kommenden Nacht. Aber sowohl ein Handstreich am 24.morgens, 
wie alle weiteren Versuche, auch nach Ablösung des II./105 durch das 
I./105, scheiterten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.