Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

142 
Erhebungen über die verschiedenen Verdienstanteile. 
die Erfahrungen zurückzuführen war, die die O.H.L. im März gemacht 
hatte, als sie die Meldung der 9. R.D. von der Erstürmung des Forts 
beschleunigt bekanntgab. Diesmal wartete sie, bis die französische Be- 
satzung kapituliert hatte und das Fort tatsächlich fest in deutscher 
Hand war. 
Bei der Abfassung des Berichts konnte sich die O.H.L. nur auf die 
ihr zugegangenen Meldungen des General-Kommandos stützen. Da 
diese, abgesehen von der einen über J.R. 158, durchweg allgemein ge- 
halten waren, so konnte der Wortlaut des Tagesberichts nicht viel 
anders sein, als er gewählt war. Die O.H.L. hatte genug andere Dinge 
im Kopf und keine Zeit, historische Erhebungen anzustellen, die damals 
doch nur mehr oder weniger akademischen Wert gehabt hätten. 
Die Regimenter, die im Heeresbericht übergangen waren und dies,, 
was durchaus verständlich ist, als Zurücksetzung empfanden, wandten 
sich an die Stellen, die diese Berichterstattung veranlaßt hatten. Major 
v. T r o i l o beschwerte sich am 8.6. bei General v. Deimling über 
die dem I.R. 53 angetane Kränkung. Auf Grund der daraufhin ange- 
stellten Ermittelungen erließen Genmaj. v. Engelbrechten und 
General v. Deimling am 9.6. Tagesbefehle, die die Beteiligung des 
J.R. 53 hervorhoben. Diese Befehle bekundeten aber gleichzeitig die Auf- 
fafsung, daß „dem Füs.R. 39 der Ruhm gebühre, die Kapitulation des 
Forts entgegengenommen und seinen Besitz behauptet zu haben". Hier- 
gegen erhob nun wieder Oberstlt. v. G v t t b e r g Einspruch. Wie sich, 
herausstellte, waren die Kundgebungen des General-Kommandos 
und der Division von der Annahme ausgegangen, daß der Besitz, 
des Forts durch das Eindringen von J.R. 53 und 158 gesichert 
war, und daß es hinterher nur darauf ankam, abzuwarten, bis 
die französische Besatzung sich ergeben würde. Erst aus einem Bericht 
des Hptm. G i l l h a u s e n vom 14.6. erhielten die höheren Kommando- 
behörden Kenntnis von dem tatsächlichen, überragenden Anteil der 
Düsseldorfer Füsiliere und der ihnen beigegebenen Pioniere, von tapse- 
rem Ausharren in schwerstem Artilleriefeuer, von erbitterten Nah- 
kämpfen über und unter der Erde. 
Nochmals erließ General v. Deimling am 14.6. einen Tages- 
befehl, in dem er anerkannte, daß die „völlige Besitznahme der Feste 
Baux der unerschütterlichen Tapferkeit des Füs.Regts. 39 und des würt- 
tembergischen J.R. 126 zu danken sei". Beiden Regimentern sprach er' 
„für die vollbrachten Heldentaten Dank und Anerkennung aus".
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.