Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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Erbitterte Kämpfe. 
Den anmarschierenden Kompagnien des II./126, Major Blezin- 
ger, hatte feindliches Artilleriefeuer bereits starke Verluste zugefügt. 
Als 4° morg. die 7. Kp., Lt. d. R. P f i st e r, und die 8. Kp., Lt. 
Tuttmann, denen Gruppen der 4./Pi. 22, Hptm. Guericke, zu- 
geteilt waren, sich anschickten, gegen ihre Angriffsziele vorzubrechen, 
schlugen noch die Granaten des feindlichen Vorbereitungsfeuers zwischen 
die Württemberger. Vor ihnen im Dämmerlicht tauchten ebenfalls Rei- 
hen von Gestalten auf. Da die deutsche Artillerie in diesem Augenblick 
ihr Feuer vorverlegte, kam der Gegner ungeschoren aus seinen Gräben. 
In dem von Trichtern zerwühlten, freien Gelände treffen die Angriffs- 
linien aufeinander. Handgranaten, Bajonett und Gewehr wüten. Hier 
kämpfen sich die Schwaben bis in die Nähe des feindlichen Grabens 
durch, dort gelangen Franzosen an die deutsche Ausgangsstellung heran, 
werden aber von den Reservezügen in Empfang genommen. 
Von der 5./126, Hptm. G o ß r a n, lag ein Halbzug als Wache auf 
dem Glacis vor dem rechten Kehlpunkt des Forts; der Rest der Kom- 
pagnie war im Fortinnern. 420 vorm. wurde rechts der Anschluß- 
Batterie Gegner sichtbar, vorn dichte Wellen, dahinter Kolonnen. Beider- 
seits des Kehltors stürzt die Kompagnie Goßran in die Granattrichter. 
— und dann knallen ihre Gewehre! 
Rechts der S./126, vor der Kehlkaserne, machen Maschinengewehre 
der 39er ohrenbetäubenden Lärm. Sie standen bereit, den deutschen 
Angriff feuernd zu unterstützen. Als der Franzmann erschien, alarmier- 
ten die M.G.Leute die Besatzung der Kehlkaserne. Aus den Fenstern 
springen die Mannschaften und gehen auf der Galerie zwischen Kaserne 
und Kehlgraben in Stellung. Andere sausen über den Forthof hinweg 
auf den Oberbau, um von hier aus das Feuer aufzunehmen. 
Doch der Feind läßt so leicht nicht locker. Von Loch zu Loch arbeitet 
er sich gegen das Fort heran. Es kommt zum Scheibenschießen Mann 
gegen Mann. Auf der Ostseite des Forts greifen die M.G. der 
Zwischenraumstreiche, jetzt von deutscher Hand bedient, entscheidend ein. 
Der Feind erleidet schwere Verluste. Schließlich läuft er davon oder 
drückt sich in die Granatlöcher. 4'° vorm. ist der erste Akt des Schlachten- 
dramas beendet. 
Froh ihres Erfolges hängen die 39er Füsiliere auf der balkon-- 
artigen Galerie des Kehlgrabens, da bäumt sich plötzlich in der gedräng- 
ten Menschenmasse eine schwarze Säule hoch, ein Krach, Flammen, viel- 
stimmiger Schrei! Heißes Eisen sitzt in Menschenleibern. Ein zweiter 
Schlag! Um ein M.G. wälzen sich in Staub und Rauch Getroffene.
	        
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