Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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Das Fort in deutscher Hand! 
tungl") meines Führers standen die Kerle wie die Rekruten. Die Unteroffiziere 
legten, während wir durchschritten, die Hand an den Helm. — Wir waren 
beim Kommandanten! — Bald waren die Bedingungen sestgelegt und beider- 
seits unterschrieben. Geschehen am 7.6., 6° vorm. Fort Vaux war deutsch!"*) 
730 morg. begann der Abmarsch der französischen Besatzung 
11 Offiziere, 447Mann, unverwundet, wurden Kriegsgefangene, außer- 
dem 29 Mann Sanitätspersonal und 87 Verwundete. Zwei brauchbare 
Kanonen, 12M.G., 18 M.W. waren die Beute. Gegen 10° vorm. wurde 
der tapfere französische Kommandant, Major R a y n a l, zurückgeführt. 
Auf dem Divisions-Gefechtsftande sprach ihm General v. Engel- 
b r e ch t e n die uneingeschränkte Anerkennung für sein und seiner 
Leute Haltung während der Kampftage im Fort aus. Es fei keine 
Schande, nach fo tapferer Gegenwehr besiegt zu sein. Darauf erwiderte 
Major R a y n a l stolz: „Sie haben mich nicht besiegt, der D u r st hat 
mich bezwungen!" Aus dem Munde des Generals v. Engel- 
b r e ch t e n erhielt er ferner die Nachricht, daß der französische Generalissi¬ 
mus I o f f r e dem Kommandanten und der Besatzung des Forts Baux 
feine Anerkennung für ihre treffliche Verteidigung ausgesprochen und 
ihn selbst zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt habe. Die Funk- 
station des X. R.K. in Sorbey hatte am 6. abends diese Nachricht des 
Eiffelturmes aufgefangen. 
Zur Fortbesatzung trat die I.PLK. des Füs.R. 39. Die Düssel¬ 
dorfer übernahmen die Verteidigung der Kehlkaserne und der West- 
feite; den Württembergern blieb die Besetzung des Kehleingangs, des 
südlichen Kehlpunktes und der Ostseite. In den Fenstern der Kehl- 
kaferne sowie in den Graben- und Zwischenraumstreichen wurden 
Maschinengewehre aufgestellt. 
Mittags nahm die feindliche Artillerie die Beschießung des Forts 
wieder auf. Bis zum nächsten Morgen brüllten erneut die Geschütze 
Ununterbrochen bohrten sich Granaten in den zerschundenen Leib der 
Feste. Der Franzose war nicht gesonnen, die ihm entrissene Beute gut- 
willig in deutschen Händen zu lassen. 
3. Französische Medereroberungsverfuche. 
50. I.D. am 8. und 9. Juni. 
Durch den deutschen Heeresbericht vom 7. Juni erfuhr auch der 
Franzose, daß sich das Schicksal Raynals entschieden hatte. Doch 
*) Faksimile der schriftlichen Kapitulationsverhandlungen f. Bildtafel H, 
Rückseite.
	        
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