Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Abendangriff der Württemberger. 
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deutsche Artillerie bereits die Angriffslust des Feindes allein bändigte. 
Und dann der Staub, der Rauch! Und der Durst, der Durst! — 
Während der Kampf im Innern des Forts weiterschwelte, trafen 
die Württemberger Vorbereitungen zu einem Vorstoß östlich des 
Werkes. Aus ihren Stellungen am Südhange des Vaux-Berges schössen 
die Franzosen über die Damloup-Schlucht hinweg dem Gren.R. 3 auf 
dem Damloup-Rücken*) in die Gräben. General v. Engelbrechten 
hatte daher am 4. nachmittags befohlen, daß I./126 in der nächsten 
Nacht die feindlichen Anlagen zwischen Fort und Damloup-Schlucht, 
einschließlich der Anschluß-Batterie, in Besitz zu nehmen habe. Der Be- 
fehl ließ sich aber nicht ausführen, da die Zeit für die notwendigsten 
Vorbereitungen fehlte und Führer ebenso wie Truppen mit der Örtlich- 
keit zu wenig vertraut waren. Hptm. Tobias bat deshalb, den An- 
griff auf die Abendstunden des 5.6. zu verschieben, was bewilligt wurde. 
Nach vorausgegangener Artillerie-Vorbereitung gingen nun am 
5. bei fortgeschrittener Dämmerung 1./126, Lt. d. R. Schumacher, 
von der Südecke, 2./126, Lt. d. R. Heege, von der Ostflanke, 3./126, 
Lt. Müller, vom rechten Schulterpunkt gegen die Damloup-Schlucht 
vor, während 4./126, Hptm. Heng, aus der Liese-Sappe Stoßtrupps 
vorsandte. 10°° abds. springt die Angriffslinie hoch. Aus dem Fort 
steigen Leuchtraketen empor, und bald stecken die Württemberger im 
Eisenwirbel berstender Granaten, während von vorn und von hinten 
Maschinengewehre feuern. Umsonst das Beispiel des Lts. Heege, der, 
seine 2. Kp. anfeuernd und ihr vorauseilend, den Heldentod stirbt. 
In Granattrichter geschmiegt, warten die Schwaben, bis das Feuer 
nachläßt, um dann kriechend die Ausgangsstellungen wieder zu er- 
reichen. Auch die 4.Kp. erzielte von der Liese-Sappe aus keinen Erfolg. 
Am 5.6. stellte ein Signaltrupp des Fernsprech-Doppelzuges 50 
eine Verbindung mit Höhe 367 durch Signallampe her. Diese mußte 
unmittelbar neben dem Eingang zur östlichen Grabenstreiche aufgestellt 
werden. Mehrere Meldungen wurden durchgegeben. Aber die Freude 
währte nur von 7°bis 11° vorm.; dann zerstörte eine Granate die 
Lampe. Die tapfere Bedienung, Uffz. M ö ß l e und Signalist S t a i b, 
wurden schwer verwundet zur Verbandstelle getragen. 
Am folgenden Tage erschien ein neuer Trupp. Ihm wurden drei 
Signalgeräte verschüttet. Die Führer des Doppelzuges, Oblt. S ch r a - 
der, der sich zur Einrichtung der Station zum Fort begeben hatte, 
wurde verwundet. Weitere Versuche mußten eingestellt werden. 
*) Vergl. Kap. in, 4, S. 127/128. 
Berdun 1916. II. Teil 8
	        
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