Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Bei den Franzosen im Fortinnern. 
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zösische Führung gelähmt hatte, war der Besatzung des Forts Befehl 
zugegangen, die Sprengung des Werks vorzubereiten. Am wichtig- 
sten Teil, dem Geschütz-Panzerturm, hatte sie am 23. Februar 800 kg 
Pulver aufgehäuft. Durch die Erschütterung einer in der Nähe ein- 
schlagenden, deutschen schweren Granate war am 26.2. die Ladung in 
die Lust geflogen und hatte die auf der Rückseite des Turmes gelegenen 
Hohlbauten so zerstört, daß der Turm nicht mehr zugänglich war*). 
Die Panzer-Beobachtungstürme auf den beiden Schulterpunkten 
waren dagegen gebrauchsfähig. Die Enge ihrer Sehschlitze ermöglichte 
es aber nicht, einen Gewehrlauf durchzuzwängen und aus dem Turm 
zu schießen. 
Den Kehleingang sperrten abgestürzte Betonblöcke. Deshalb und 
wegen des ständig auf dem Kehlgraben liegenden deutschen Artillerie- 
feuers hatte die französische Besatzung ausschließlich die von Granaten 
geschlagenen Breschen in den Grabenstreichen an der Stirnseite als 
Zugänge zum Fort benutzt. 
Die Bauten im Fortinnern wiesen gleichfalls Schäden auf. Das 
Gewölbe des Ganges zur Nordstreiche war eingeschossen. Die Fran- 
zosen hatten das Loch durch Sandsackpackungen verschlossen und innen 
mit Holzverschalungen und Balken abgestützt. Ebenso war im Gange zur 
rechten Zwischenraumstreiche ein Teil des Mauerwerks eingestürzt. Die 
Kehlkaserne hatte der Beschießung widerstanden: in ihr lief auf der 
Innenseite ein langer, zimmerbreiter, gewölbter Flur. Auf ihn münde- 
ten die Türen der Kasematten, deren Fenster nach dem Kehlgraben 
zeigten. Von hier schweifte der Blick über den Berg-Wald nach Fort 
Souville. Die Kaserne war gefüllt mit dem ruhenden Teil der Besatzung. 
Wachen standen auf den Kampfplätzen in den beiden Hohlgängen, den 
beiden Zwischenraumstreichen und der Kehlgrabenwehr. 
Die Besatzung bestand am 1. Juni aus der 6. Kp. und M.G.K, 
des frz. 142. I.R., aus Artilleristen, Pionieren, Telephonisten und 
Krankenträgern sowie einigen Territorialen für den Nachschub, im gan- 
zen 250 bis 300 Mann. Bor dem Fort und östlich desselben lagen die 
5., 7. und 8./142, nordwestlich bis zum IWerk das II./101. Bon diesen 
Verbänden retteten sich am 1. abends und 2. morgens zahlreiche Drücke- 
berger in das Fort. Der Kommandant, Major R a y n a l, hatte ferner 
die M.G.K, des bii. I.R. bei der letzten Ablösung zurückbehalten. Die 
Besatzung des Fons war damit am 2. morgens auf rund 600 Köpfe 
*)Nach „Revue militaire franfaise"v. Mai 1923. 
fort moderne. Le Fort de Vaux en mars
	        
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