Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

Kamps unter der Erde. 
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zuvorkommen! Mit Todesverachtung reißt er die Zündung ab*) und 
springt eilends die Treppe hinab. Eine fürchterliche Detonation! Eine 
starke Luftwelle fegt die auf der Treppe Befindlichen hinunter. Lt. 
R u b e r g wird durch Splitter verwundet. Dicker Qualm füllt den 
Gang und droht die Menschen schier zu ersticken. Schnell fassen sich 
einige Beherzte und springen die Treppe wieder hinauf. Das Hindernis 
ist zerstört, der Weg frei. 
Ein Trupp, an der Spitze die Uffze. S ch e i b n e r und Güthoss, 
II./53, dringt vor. Er passiert links den Zugang zum östlichen Beob- 
achtungspanzerturm. Im Dunkeln geht es weiter. Schritte werden hör- 
bar; eine Taschenlampe leuchtet in das Gesicht eines Franzosen! Eine 
Handgranate wird dem Weglaufenden nachgeworfen! Weiter! — 
Schüsse blitzen auf! Ohrenbetäubend peitschen sie durch die Enge-, an 
die Wände klatschen die Geschosse eines feindlichen MG. Jetzt aber 
kehrt! Die Eindringlinge entgehen mit heiler Haut dem Feuer, weil der 
Gang gebogen ist. Alles stürzt die Treppe hinunter. 
Das M.G.Feuer in dem dunklen Gang unter der Erde war un- 
heimlich und machte gewaltigen Eindruck. Man zog vor, die vordere 
Barrikade am Fuße der Treppe zu errichten. Ein Posten stellte sich 
dahinter auf. 
Mittlerweile hatte der französische Fort-Kommandant durch Tauben- 
Meldung Nachricht über die Lage im Fort an seine Führung gesandt 
und gebeten, die auf dem Oberbau befindlichen Deutschen durch Ar- 
tillerieseuer zu vertreiben. Von 6« nachm. ab schössen nun auch mittlere 
und leichte Kaliber auf das Kernwerk des Forts, das die feindliche 
Artillerie bisher verschont hatte. Die Paderborner und Westfalen drück- 
ten sich, so gut es ging, in Granatlöcher und hinter Trümmer geborste- 
nen Mauerwerks. 
In der Dunkelheit ließ das Feuer nach. Der Belagerer ordnete 
feine Kampflinie. Die Verteidigung des Oberbaus und der linken 
Schulter übernahmen 158er, die rechte Schulter und die rechte Flanke 
blieben den S3ern. In die Front des I./53 rückte der größere Teil des 
III./53. Bei I.R. 158 wurden noch 9. und 11. Kp. in die vordere 
Linie eingeschoben. 
Seit Mittag hatte Hptm. Gevers, IH./158, die Geschäfte des 
Fort-Kommandanten inne. Abends erschien Hptm. G a b ck e auf dem 
Vaux-Berge, um auf Weisung des Brigade-Kommandeurs den Befehl 
*) Die Zündung der Stielhandgranate brachte die Ladung bereits nach 
b'4 Sekunden zur Explosion.
	        
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