Volltext: Das Ringen um Fort Vaux [14/II. Teil] (Band 14 II. Teil / 1928)

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Vordringen im östlichen Hohlgang. 
Das französische Artilleriefeuer gegen den Vaux-Berg war nach 
Tagesanbruch vollständig verstummt. Der Franzose hatte keine Klarheit 
mehr über die Lage beim Fort. Auf dem Vaux-Berge, den seit Monaten 
ununterbrochen Rauch springender Granaten umwallte, war es still-, 
nur ab und zu ein Gewehrschuß. 
In dieser Feuerpause konnten die deutschen Truppen vor dem Fort 
unbehelligt oerschoben werden. 
Während 9./S3, Lt d. R. Offenbächer, und 10./53, Lt. d. R. 
D i e k m a n n, die verlassene Sturmstellung besetzt hielten, rückten Stab 
III./53, 11., Lt. d. R. Haveretz, und 12. Kp., Lt. d. R. Heider, 
aus der Bereitschaft am Bahndamm nach dem Vaux-Berge. Je ein Zug 
der 11. und 12. Kp. verstärkten die lockeren Reihen des I./53. In eine 
östlich der rechten Schulter des Forts klaffende Lücke legte Lt. 
R a ck o w einen Zug 3./158 unter Lt. F a b e r. 
Im Räume des I./158 hatten 10. und 12./158 unter Oblt. Schei¬ 
tert nach Sturmbeginn die Ausgangsstellung besetzt. Nach deren An- 
kunft begab sich Lt. P l a ß m a n n mit seiner 1. Kp. nach vorn und 
füllte etwa 7° vorm. die Lücke zwischen Fort und den von der 2. und 
4. Kp. eroberten Gräben aus. 8« vorm. trafen vom Hardaumont auch 
die 9. und 11./158 unter Hptm. G e v e r s auf dem Vaux-Berge ein. 
Die Franzosen machten im Laufe des Vormittags kleine Gegen- 
stöße. Gegen 8« vorm. griff etwa eine Kompagnie die östliche Flanke 
des Forts an, kam aber im Feuer der 53er und des Zuges F a b e r 
nicht weit. 10° vorm. näherten sich in einem aus südlicher Richtung auf 
das Fort zuführenden Laufgraben erneut Franzosen. Schützenfeuer der 
Abteilungen Rackow und Kiel sowie einige gutsitzende Granaten der 
deutschen, ruhiges Sperrfeuer schießenden Artillerie dämpften ihren 
Tatendrang. Der Feind lief zurück. 
Inzwischen hatte Lt. Greulich, 2./53, gegen 9° vorm. die östliche 
Grabenstreiche betreten. Unter den aus 53ern, 158ern und Pionieren 
zusammengewürfelten Insassen findet er schnell Freiwillige, mit denen 
er in den zum Fortinnern führenden Hohlgang eindringt. Eine Taschen- 
lampe leuchtet eine kleine Treppe hinunter bis zu einer Linksbiegung. 
Nichts regt sich. Ein Haufen Tornister, von den flüchtenden Franzosen 
als Barrikade übereinandergeschichtet, sperrt den Weg. Sie wird ab- 
gebaut. Im Dunkeln tappt der Trupp weiter. Der Gang, jetzt unter der 
Grabensohle, ist so niedrig, daß ein mittelgroßer Mann sich schon bücken 
muß, sonst stößt er mit dem Helm an die Decke. Eine Stufe, noch eine; 
eine TreppeI Sie führt aufwärts, endlos! Später zählte man 51 Stufen.
	        
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