Volltext: Geographisch-historische Skizze von Großraming

Waldbestand in unserer Gemeinde ist es selbstverständlich, daß 
ein großer Der! der Bevölkerung seit alters her sich durch die 
Holzarbeit das Brot verdient hat. Meistens sind es „Frei- 
gedinger", die bald unter diesem, bald unter jenem „Paßvorsteher" 
arbeiten, bald auf diesem, bald auf jenem Berg zu treffen sind. 
Ständige Holzknechte findet man in Brunnbach und Pech grab en. 
Jedem Holzknechte in Brunnbach steht auch für die Zeit seines 
Verbleibens als ärarischer Holzarbeiter eine Wohnung mit einigem 
Grundstücken zur Nutznießung zur Verfügung. 
Bezüglich der Fischerei haben wir schon alte Nachrichten^ 
Schon 1424 lesen wir, daß die 4 Ortnerbauern (Lehner, Gro߬ 
ortbauer, Kleinortbauer und Kogl) roboten mühen, wenn die 
Herrschaft oder der Pfandherr der Herrschaft Steyr aus der 
Schwarza oder Reichraming fischte. Zur Herrschaft Steyr gehörte 
damals das Fischwasser aus der Enns, Obere Pleissa, Untere 
Pleissa (Lumplgraben), Pleissabach und Schwarza. 
Die Jagd war früher ssehir erträglich. Fm Revier von Brunn¬ 
bach wurden um 1890 jährlich durchschnittlich 10—12 Gemsen. 
15—20 Hirsche, 20—30 Tiere und einige Rehe und Au-erhähne 
erlegt. In der Kriegs zeit ist viel Wild durch Hunger und Wild¬ 
dieb sta hl eingegangen. 
Die Eigen jagd im Gemeindegebiete 'besitzen: der Marbachler, 
der Almbauer, der Himer und Schellnau. 
Bauerngüter gab es 1626 schon so viele als heute (mit Aus¬ 
nahme von Brunnbach). Schon um 1200 müssen im Gebiete von 
Großraming ziemlich viel Bauerngüter gewesen sein, denn sie 
mußten dem Pfarrer in Neustift an Zehent 90 Metzen Korn 
und 90 Metzen Hafer Liefern. 1390 verpflichten sie sich selbst, 
einen Pfarrer zu erhaLiten, weshalb jedes Bauernhaus außer 
dem Zehent noch einen halben Metzen Korn liefern musste., 
1626 ergab dieses sogenannte pfarrliche Recht 56 Metzen Korn 
(ä 2 fl.) unfb 9 % 5 Schillinge. An Zehent lieferten außerdem 
die Bauern 1626 dem Pfarrer 13 Metzen Weizen, 97 Metzen 
Korn, 111 Metzein Hafer, 20 Metzen Linstreid, 3 Fuhren Heu, 
2 Klafter Scheiter (Hörizen), 3 Kälber, 42 La'mpl, 90 Pfund 
Schmalz, 24 Paar junge Hühner, 1 Hahn, 299 Eier, ein¬ 
einhalb Pfund Honig, 2 Eimer Esstg und 150 fl. Bargeld; 
alles zusammen hatte einen Wert von 748 fl. 1 Schilling. Da 
der Wert des Getreides sank, hatte der Zehent 1842 einen 
Wert von 418 fl., 1859 einen von 538 fl., 1672: 519 fl. 
Wie gut situiert manche Bauern früher waren, sieht man 
ans Inventarien. Ich bringe hier eines vom Neuhagergut vom 
Fahre 1764. Der Grund tvair derselibe wie heute. Den Wert 
der einzelnen Gegenstände klammere ich ein. Die Schätzung 
war im Mai. 2 Ochsen in der Mästung (127 fl.), 3 Paar 
Ochsen (70, 50 u. 44 fl.), 2 Schnittling (25 fl.), 3 Stiert 
18 fl.), 5 Kühe (zu je 16 fl. — 80 f{.), 1 Kuhkalb (4 fl.),
	        
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