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Tätigkeit aus; soweit die Ordnung des Hauses in Frage kommen
mochte, hatte die Klostervorstehung den Rektor der Kirche ersucht,
das Haus zu vertreten oder konnte mit der Oberinleigens gesprochen
werden. Der Rektor besuchte aber auf Wunsch der Schutzfrauen
öfter die versammelten Kinder und hielt an sie in zwangsloser Form
allerlei Ansprachen, was manchesmal auch andere zum Besuche
kommende Priester taten. Doch bezeigten auch die Ursulinen dem
Patronate ihr Wohlwollen bei so manchen Gelegenheiten, zum Bei—
spiel wenn im Kloster von den Töchtern des Apostolates eine Wohl—
tätigkeitsvorstellung zugunsten des Patronates gegeben wurde.
Sechs Jahre lang erhielt sich die hier besprochene Einrichtung,
—
noch erzählt werden soll.
15. Schulschlufßz.
Die öffentlichen Prüfungen mit Fragen und Antworten nebst
den Preisverteilungen, wie sie bis zum Jahre 18609 am Schlusse
jedes Schuljahres gebräuchlich waren, hatten seither aufgehört.
Eine Dankmesse in der Kirche und die Verteilung der Zeugnisse in
den Klassen, verbunden mit einigen Ermahnungen für die Ferien
oder bei Austretenden für die folgende Lebenszeit, waren genug
der Abschlußfeierlichkeiten. Aber die Lehrerinnen der Klosterschule
hätten gemeint, der Oeffentlichkeit etwas schuldig zu bleiben, wenn
sie ihr nicht doch die Erfolge des Handarbeitsunterrichtes an beiden
Schulen, der inneren wie der äußeren, und was sich sonst noch leicht
damit verbinden ließ, wie Proben des Schönschreibens und Zeichnens,
des Stenographierens und Malens, am Schlusse der Schuljahre zur
Besichtigung dargeboten hätten. Noch mehr. Man veranstaltete
eine musikalisch-deklamatorische Feier, eine Akademie, bei der die
innere Schule in ihren verschiedenen Abstufungen den Eltern und
Geschwistern der Kinder sowie geladenen Gästen zeigen konnte, wie
weit es die jungen Leutchen bei Fleiß und guter Begabung in allen
Zweigen der Tonkunst, im schönen Vortrage von Gedichten und in
der Erlernung fremder Sprachen gebracht hätten. Von dem schönen
Kirchengesange, wie er von den Klosterfrauen und den Schülerinnen
gemeinsam gepflegt wurde, konnte sich jedermann bei den zahlreichen
heiligen Anlässen im Gotteshause selbst überzeugen. Aber es gab
ja so viel anderes, was in den Gesangsstunden gelehrt wurde! Und
dazu das Spiel des Klavieres, des Harmoniums, der Geige und der
Zither. Der Andrang der Zuhörer war denn auch immer sehr große,
so daß man, wie die Ausstellung der Handarbeiten mehrere Tage
dauerte, auch die musikalisch-deklamatorische Feier am nächsten
Tage wiederholte, was noch den Vorteil bot, daß manches Stück
des Programmes das zweitemal von anderen Schülerinnen vorge—
tragen werden konnte.