Volltext: Denkwürdigkeiten von Sankt Ursula in Linz

13 
fügung stehenden Urkunden sowie der besten Handbücher, worauf 
das Manuskript für die neuen Aufnahmsscheine dem Ordinariate 
vorgelegt und von diesem am 4. November gutgeheißen wurde. 
Nachdem die Scheine gedruckt waren, wurden sie ausschließlich in 
Gebrauch genommen und wurde auch das Volk in der Kirche von 
der Kanzel aus hierüber belehrt. Ferner wurde zur noch weiteren 
Bekanntmachung der Abdruck der neuen Scheine in zwei religiösen 
Zeitschriften (dem „Apostolat der christlichen Tochter“ in Wien und 
den „Monatrosen“ in Innsbruck) besorgt. 
Einige den neuen Aufnahmsscheinen entnommene Angaben 
dürften vielen Lesern willkommen sein. Der Eintritt in die Bruder— 
schaft vom heiligsten und unbefleckten Herzen Mariä an der Ursulinen— 
kirche zu Linz steht allen Katholiken offen. Um ihr anzugehören, ist 
es notwendig, Tauf- und Zunamen in das Vereinsbuch einschreiben 
zu lassen. Die Mitglieder bekommen dann den Aufnahmsschein 
und wo möglich die sogenannte wundertätige Medaille. Hiefür ent— 
richten sie, falls sie können, den kleinen Betrag von 20 Hellern. Man 
zahlt keine Pflichtbeiträge. Freiwillige Gaben werden zur Bestrei— 
lung der Kosten für Drucksachen und Medaillen, für Veranstaltung 
von Gottesdiensten und für andere dem Zwecke der Bruderschaft 
entsprechende Anschaffungen und gute Werke verwendet. Die Ver— 
richtung bestimmter Gebete und Andachten ist für die einzelnen 
Mitglieder keine Pflicht. In der Kirche findet regelmäßig eine 
Bruderschaftsmesse und ein Abendsegen an allen Samstagen, an 
allen Tagen des Monates August und an den Bruderschaftsfesten 
statt. Solche sind: das Herz-Mariä-Fest als Titularfest der Bruder⸗ 
schaft (unter Papst Pius X. auf den Samstag nach dem zweiten 
Sonntage nach Pfingsten verlegt); das Fest Mariä Empfängnis 
als Titularfest des Bruderschaftsaltares; der Sonntag vor Septua— 
gesimä (zu Ehren der „Zuflucht der Sünder“). An beiden 
setzteren Tagen sowie am Sonntage nach dem Herz⸗Mariä⸗Feste 
ist ein gefungenes Amt und nachmittags ein musikalischer 
Segen (am Sonntage vor Septuagesimä mit einer Predigt). Am 
Herz⸗Mariä⸗Feste selbst ist wie an den anderen Bruderschaftsfesten 
uͤnd an dem ersten Samstage eines jeden Monates eine Segen— 
messe. Vorsteher oder Rektor der Bruderschaft ist der jeweilige 
Kirchenvorsteher der Ursulinenkirche. Er schreibt die neuen Mitglieder 
in das Verzeichnis ein und stellt die Aufnahmsscheine aus; er sorgt 
für die Abhaltung der Morgen- und Abendandachten der Bruder— 
schaft; er verwaltet gemeinsam mit der Vorstehung des Ursulinen— 
klosters das Bruderschaftsvermögen. Das Bruderschaftsarchiv wird 
im Kloster aufbewahrt. 
Wenn man im Anschlusse an diese neuen Satzungen frägt, wie 
es mit dem Bruderschaftsvermögen seit der neuen Verwaltung, das 
ist seit Beginn des Jahres 1916, gehalten wurde, so kann gesagt wer— 
den, daß der geringe Vermögensstand, mit dem diese Verwaltung
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.