Volltext: Denkwürdigkeiten von Sankt Ursula in Linz

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eingeweiht und am 17. konnte der pfarrliche Gottesdienst zum ersten 
Male wieder gehalten werden. 
Gleich hier sei angeschlossen, daß hundert Jahre nach dem zuletzt 
erzählten Ereignisse das Ursulinenkloster in Linz mehreren franzö— 
sischen Ursulinen Aufnahme gewährte, als diese zufolge der dortigen 
klosterfeindlichen Gesetzgebung sich entschließen mußten, die Stätten 
ihres bisherigen Wirkens zu verlassen. Dem Unterrichte in der franzö— 
sischen Konversation im Internate kam dies natürlich sehr zustatten. 
In ähnlicher Weise wohnten zur Zeit des preußischen Kultur— 
kampfes Ursulinen aus Ratibor in Schlesien, deren Kloster im Jahre 
1879 aufgelöst wurde, durch längere Zeit in dem Linzer und anderen 
zsterreichischen Klöstern desselben Ordens. 
10. Kirchenglocken. 
Die zwei Kirchenglocken im südlichen Turme bedurften im 
Jahre 1826 eines Umgusses, den der Glockengießer Johann Holle— 
derer in Linz durchführte. Die kleinere bekam einen unteren Durch— 
messer von 60 em, die größere einen solchen von 75 cm. Jede war 
mit zwei Bildern geschmückt. Die kleinere zeigte Christus am Kreuze 
mit der heiligen Maria Magdalena und ein sogenanntes Vesperbild, 
das ist die schmerzhafte Mutter Gottes. Die größere enthielt die 
Gruppe Christus am Kreuze mit Maria und Johannes, dann die 
Mutter Gottes mit dem Kindlein auf dem Arme.) 
Diese Glocken bekamen eine neue Aufgabe, als im folgenden 
Jahre die Türme eine Uhr erhielten, deren Schlagwerk auf die 
Glocken gerichtet wurde. Vom Uhrmacher Ungar in Prägarten 
hergestellt, wurde das Uhrwerk im südlichen Turme noch höher als 
die Glocken zur Aufstellung gebracht. An der Außenseite waren 
die Zifferblätter oder eigentlich Reifen mit stabförmig eingesetzten 
Ziffern, so daß dazwischen die Mauer sichtbar blib6. 
Im Jahre 1842 goß derselbe Johann Hollederer auch die in 
dem Türmchen über der Sakristei befindliche kleinste Glocke. Ihr 
Durchmesser betrug 53 em. Die Inschrift lautete: Maria Crescentia, 
derzeit Oberin Soc. St. Ursulae. 
Im Jahre 1865 aber gesellte sich im südlichen Turme zu den 
zwei vorhaͤndenen Glocken eine dritte, erheblich größere mit einem 
Durchmesser von 92 cm.?) Sie wurde von Franz Seraph Hollederer 
in Linz gegossen. Die Inschrift lautete: Gespendet von dem Herrn 
Johann Ev. Pangerl, hochwürdigen Beichtvater zur Zeit der Oberin 
M. Ursula geb. Fischer. Sechs Bilder schmückten den Glockenmantel: 
1. Der Gekreuzigte mit Maria und Johannes. 2. Die heilige Ursula. 
9) Diese größere Glocke ist abgebildet in dem Buche „Oberösterreich 
im Weltkriege“. Linz 1917, S. 174. .2—31 
2) Abgebildet an der gleichen Stelle des vorhin genannten Buches
	        
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