Volltext: Denkwürdigkeiten von Sankt Ursula in Linz

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untreu geworden, und wenn er Schonung und Erbarmen übte, er 
übte es oft weniger Gerechten wegen. Einst wird ein Tag kommen, 
der große, der gar bittere Tag, wie er in der Sprache der Kirche 
heißt, wo er mit dem Zorne seiner Gerechtigkeit jeden Undankbaren, 
jeden Sünder strafen wird. 
Doch genug jetzt, meine teuren Christen! Von bitteren Kräu— 
tern wollte ich heute sprechen, die wir zum Genusse des Ostermahles 
mitgenießen sollen und ich habe die Bitterkeit des Undankes ge— 
schildert, die das Volk dem Heiland angetan. . 
Nun genießen wir nur mit dem leidenden Heiland diese Bitter— 
keit, suchen wix sie mitzufühlen und mitzuempfinden. Gedenken wir 
dabei in der Bitterkeit unseres Herzens, in aufrichtiger Reue und 
Zerknirschung unseres eigenen Undankes, unserer Untreue, unserer 
Sünden, die ja alle die Ursache des bitteren Leidens Jesu Christi 
sind, die uns selbst das wonnige Paradies der Unschuld und des 
Seelenfriedens geraubt und bittere Wehen und Leiden über uns 
gebracht. 
Wenn wir dessen in der Bitterkeit wahrer aufrichtiger Reue 
gedenken, so wird uns der Genuß des Osterlammes höchst heilsam 
und heiligend werden, wird uns zugleich im Hinblick auf das sühnende 
Leiden des Erlösers mit der Hoffnung auf Verzeihung kräftigen 
und mit jener Liebe zu Jesus erfüllen, die selbst die bitterste Reue, 
ja alle Bitterkeiten des Lebens versüßt. Amen.— 
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