Volltext: Leben, Wirken und Stipendienstiftung des Joachim Grafen von und zu Windhag

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IItes CodieilL 
In nomine Jesu et Beatissimae Virginis Mariae. 
Appendix 
Und Erläuterung auf mein, grafen Yon Windhag noch sub dato 8ten xbris 
1672 Verfertigtes Codicill, weilen sich seithero in Etlichen puncten der Status 
in etwas geändert hat. Alss: In dem 
Fünften 
puncto ist dem Löbl. Kloster Tu In die Völlige Satisfaction dergestalt be- 
schehen, dass sie unter Ihrer Patrum Superiorum ratification und mitferti- 
gung heraussgegebener Verzichts Quittung selbst bezeigt haben, ich wäre 
bey denen daselbst angeführten Umständten nicht mehr schuldig gewest, 
dieselbe zweytausend Gulden zu erlegen oder- gut zu machen; dahero sie 
sich auch nicht allein demüethig bedankht sondern auch ordentlich bekennt, 
dass sie bey mir und meinen Erben weither nichts mehr weder mit noch 
ohne recht zu suchen haben und obzwar auch in denen vorigen Dispositionen 
eines Ewigen Jahr Tags Meldung beschehen, so will ich doch diess liebe 
Kloster mit einem solchen onere wider dero gelegenheit nicht beschweren, 
gleichwohl aber verordne ich, dass der Schwester Dominica Pürkhlin, 
(welche meine Liebe Schwester seelig von Jugend auferzogen) ein ganz 
neüer Ordens Habit zum Gedüchtnuss aus meinen Unkosten gemacht werde. 
Wann aber das Kloster dennoch mir den Vorhin anerbotenen Ewigen 
Jahr Tag Thuen und halten wolle, so sollen alsdann auch demselben die 
im Testament ausgeworfene Eintausendt Gulden Inner Jahr und Tag Er¬ 
folgt werden. Bey dem 
Siebenten 
puncten die Bibliothek und den Münzkasten betrefendt weillen ich die 
vorgehabte Conferenz mit denen Patribus Dominicains umb Unterschied¬ 
licher Verhindernuss willen bishero nicht hab fürnehmen, noch die gehörige 
Instructions mit benennung gewisser Inspectore und Superintendenten ver¬ 
fertigen können, gleichwol aber verhoffe solches bey Vertröstet* ehister an- 
kunft Ihrer Hochwürden des Herrn P. Provincialis werkstellig zu machen: 
als Lasse ich's noch für diesmahl bei meinen Vorigen Internis Disposi¬ 
tionen sowohl des Testaments als sonderlich des Codicils Verbleiben mit 
diesem vermerten Zusatz, wann ich derentwegen noch in meinen Lebzeitten 
keine andere Special Disposition machen oder hindtlassen wurde, dass ich 
auf solchen Fahl zu Inspectore und Superintendenten dieser meiner Biblio¬ 
thek ganz dienstlich ersucht und erbetten haben wolte die Wohl-Edelge- 
bohrne meine geehrte Herrn Collegas als Herrn Sigmund Friedrich Engel 
(Titl) meinen lieben Herrn Sohn und Herrn von Aichen der Zeit Kaysl. 
Landschreiber (Titl) alss meinen geliebten herrn gevattern in guter Hoffnung
	        
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