Volltext: Leben, Wirken und Stipendienstiftung des Joachim Grafen von und zu Windhag

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Alimente à jährlich 600 fl. aus der reichen Stiftung beziehen, um 
deren Belassung sie von fünf zu fünf Jahren einschreiten müssen. 
Gerichtsordnungsmässig lässt sich die Kirchstetter'sche 
Schwägerschaft mit dem Stifter nicht mehr erweisen, sie ist aber 
wiederholt von der administrativen Stiftungsbehörde anerkannt 
worden. 
Yon der Familie v. Schumann - Mannsegg leben theils in 
Wien, theils in Graz noch einige Sprösslinge. 
Bibliothek. 
In der Postgasse Nr. 2 der inneren Stadt Wien, genau gegen¬ 
über dem Strassenschilde, ist am Dominicanerkloster über einer 
kleinen Pforte folgende Aufschrift auf einer ovalen Steintafel er¬ 
sichtlich: ,V11. ,, 
Bibliotheca 
Joannis Joachimi Comitis ab et in 
Windhag 
pro usu publico 
fundata 
1678. 
Daselbst ist aber nichts weniger als ein Buch zu bekommen. 
Ueber die Bibliotheksstiftung sind die im §. 7 des Testaments ex 
1670 und die in den Codicillen ex 1672 und 1676 ad §. 7 enthal¬ 
tenen Anordnungen von grossem culturgeschichtlichen Interesse 
nachzulesen. 
Die Windhag'sche Bibliothek wurde vom Schlosse Windhag 
nach Wien gebracht und 1678 den Dominicanern übergeben, unter 
Aufsicht des landmarschallischen Gerichtes gestellt und im 
Jahre 
1682 - 
in dem Theile des Klosters gegen das Stubenthor zu aufgestellt und 
dem öffentlichen Gebrauche übergeben. Sie war ursprünglich die 
Bibliothek des Helmhartl) Jörger von Steyregg2), welche auf viele 
J) Siehe Joh. Heinr. Zedier's Universal-Lexicon aller Wissenschaften 
und Künste, 1748, 57. Bd., pag. 697. 
2) Kurz' Beiträge zur Geschichte Oberösterreichs, I. Bd., pag. 443, 
wornach Helmhart Jörger einer der 1627 proscribir ten, nachhin aber begna¬ 
digten Lutheraner war.
	        
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