Volltext: Leben, Wirken und Stipendienstiftung des Joachim Grafen von und zu Windhag

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hiezu sein Haus Nr. 755 in der Bäckerstrasse hier. Der Vollzug war 
seiner Tochter und dem Dominicanerprior in Wien auferlegt. 
Das Wiener Alumnat wurde im Jahre 1682 eröffnet. 
Die ersten sechs Alumnen wurden 1682 aus dem Jesuitenconvicte 
in Ersteres übersetzt1). 
Die Windhag'sche Stipendienstiftung ist daher 
gegenwärtig zweihundert Jahre in Wirksamkeit2). 
Ursprünglich waren nur sechs Plätze. 
Im Jahre 1751 bestanden die Einkünfte dieser Stiftung schon 
in 15.616 fl. Dies bewog den Stiftungsadministrator von Moser, 
1755 die Erhöhung der Plätze von zehn auf zwanzig mit Erfolg zu 
beantragen. 
Die Wiener Anstalt war theilweise auch eine Portsetzung 
von jener in Münzbach. Später wurde die Zahl der Alumnen immer 
grösser. Pür jeden derselben waren damals 200 fl. bestimmt. Dafür 
erhielten sie Kost, Kleidung, Wohnung, Bücher, Schreibrequisiten 
11. s. w. 
Ein Dr, juris sollte gegen jährliche 100 fl. die Aufsicht führen. 
Nebstdem war ein Hofmeister und ein Praeceptor angestellt. 
Das Stiftungsyermögen wurde durch einen Vergleich 
zwischen dem Kloster Windhag und der Stipendienstiftung fest¬ 
gestellt, wonach Letztere die Herrschaften Grosspoppen und Neun¬ 
zehn, eine namhafte Baarsumme, das besagte Haus in der Bäcker¬ 
strasse und den Erlös von einem Gartengrunde in der ßossau 
erhielt. Aus jenem Vermögen wurden durch Beschluss der Studien- 
Hofcommission vom 28. März 1787, Z. 139, 1298 fl. für die Univer¬ 
sitätsbibliothek ausgeschieden. Im Jahre 1880 betrugen die Herr¬ 
schaftseinnahmen 25.330 fl. 
und die Ausgaben 13.100 „ 
wonach sich ein Ueberschuss von 12.230 fl. 
ergab nicht zu gedenken der Fructificate aus obigen Baarsummen. 
Diese Stiftung ist dermalen die grösste, weil sich die Zahl der 
Stipendien auf einhundertzwei à 315 fl. emporschwang, was ein 
*) Geschichte der Stiftungen in Wien von Ant. R. von Geusau (1803), 
und Niederösterr. Nat. Encyklop, Bd. VI, pag. 154. 
2) Auch Carl von Moser berichtet, dass das landmarschall. Gericht 
1682 beschlösse das Alumnat mit sechs Jünglingen zu errichten und die 
Bibliothek zu ordnen.
	        
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