Volltext: Historische und topographische Darstellung von St. Pölten und seiner Umgegend ([7] = Abth. 1 ; Bd. 7 : Diöcese von St. Pölten ; Bd. 2 ; / 1828)

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werden, wenn anders kein canonisches Hinderniß entgegen 
ist. Ist das Land mit Jnterdict belegt, so darf im Stifte ohne 
Lautung der Glocken in der Stille Gottesdienst gehalten wer 
den, mit Ausschluß der mit dem Jnterdicte oder Ercommunica- 
tion Belegten. Zum Schluffe werden fürchterliche Drohungen 
über jene ausgesprochen, die sich erkühnen dem Stifte Scha 
den zuzufügen *). 
Durch solche Sorge ward dem Stifte eine große Wohl 
that erzeigt, denn, um sich eine Gruft in der Kirche 
oder dem Kreuzgange eines Stiftes zu offnen, mußte man 
sich früher Verdienst um das Stift erworben haben. Die Be- 
freyung der Neubrüche vom lästigen Zehend munterte auf, dem 
Walde und der Weide Ackerland abzugewinnen^ 
Der Blick war nicht immer nach außen gerichtet, er suchte 
auch der Roth im innern zusteuern. Der kranke Bruder, durch 
die Verrichtungen der Gesunden in nöthiger Ruhe gestört, 
wurde von ihnen entfernt, ein eigenes Krankenhaus eingerich 
tet^ und damit sie vom Altare Geduld im Leiden und Trost 
im Unglücke erflehen konnten, ließ Chuno bey der Kranken 
stube einen Altar errichten und ii68 den 2g. May durch Bi? 
schof Diepolt weihen, wie man erzählte 2).—Da yon dem 
VII. 
Propste HayMo gar nichts, als emrge Schenkungen/ 
ohne Jahrzaht, bekannt sind, ist die Zeit des Anfangs und des 
Endes seiner Leitung derStiftsangetegenheiten nicht anzugeben. 
Daß St. Pöltens Chorherren die freye Zeit, wo sie nicht 
mit dem Gottesdienste beschäftigt waren, den Musen widme 
ten, sagt der Verfasser des Lebens Bischofs Altm ann, der 
zwischen 1178 und 1199 schrieb; er nennt St. Pölten durch 
seine Schulen berühmt. Lb Haymo oder sein Nachfolger 
VIII. 
Sigharb es war, den Clemens III. zu einem 
1) Vvvl. j. c, 
2) 1. L. 
F 2
	        
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