Volltext: Historische und topographische Darstellung von St. Pölten und seiner Umgegend ([7] = Abth. 1 ; Bd. 7 : Diöcese von St. Pölten ; Bd. 2 ; / 1828)

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Dem sie auf kurze Zeit das Leben gab 
Um das ihrige dadurch zu verlieren. 
Ungestört sey ihre Asche. 
Und unvergeßlich dem Gatten und 
Vater das Andenken 
Der ihm zu früh entrissenen Geliebten. 
Viehofen d. 5. Februar i8io. 
Königl: Sachs: Feldlazarett 
Administrator- 
Karl Ernst Kraemer 
Dieß Denkmahl einer Fremden, die mit den feindlichen 
. Heeren hieher kam, ist nur von Holz gefertigt, und vielleicht 
jetzt schon, da ich dieß schreibe, zu Grunde gegangen. 
Diese Kapelle kommt schon 1246 in der Bestätigungs 
urkunde Bischof Rüdigers von Passau über alle Besitzungen 
des Stiftes St. Pölten vor, und wird eine Filialkapelle 
der Pfarre St. Pölten genannt Die Herren von Vie 
hofen waren vermuthlich ihre Gründer, und stifteten einen 
eigenen Benesiziaten, der bald Kapellan, bald, obwohl un 
eigentlich, Pfarrer benennet wird. Nahmentlich wird Herr Ul 
rich, Kapellan zu Viehofen iZZg angeführt, dem das Stift 
Lilienfeld das Burgrecht, das sie seiner Kapelle schuldig war, 
abgelöst hat 2). Die Stiftung war gut, nur für einen Prie 
ster, und wurde von der Herrschaft vergeben. Sie hatte i544, 
vierzehn gestiftete und vier öde Holden, jährlich zehn Pfund, 
zwey Schillinge und sieben und zwanzig Pfennige Gelddienst, 
sieben und zwanzig Metzen Getreidedienst, 12 Joch Aecker, 
11 halbe Tagmerke Wiesen, ein Joch Weingarten, 3 Schil 
linge Küchendienst und im Fasching eine Henne. Dafür muß 
der Kapellan Veit Strobel wöchentlich drey heil. Messen lesen 
Als die Adeligen dieser Gegend der Lehre Luthers huldigten, 
wurde auch hier der Kapellan, durch einen „lutherischen Pfar- 
1) Nüster 1. 0. 
2) Äaiilstaler I. 6. 
3) Visitations-Bericht im Archive des Klosterrathes.
	        
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