Volltext: Historische und topographische Darstellung von St. Pölten und seiner Umgegend ([7] = Abth. 1 ; Bd. 7 : Diöcese von St. Pölten ; Bd. 2 ; / 1828)

Den 24. Jänner 1670 wählte ihn die Mehrzahl der 24 
versammelten Chorherren. Der Kaiser bestätigte ihn. Von Feld 
kirchen aus Vorderöstreich entsprossen/ widmete er sich an 
fangs der Rechtsgelehrsamkeit/ und wurde öffentlicher Notar. 
Als solcher trat er in das Stift/ wurde nach vollendeten theo 
logischen Studien Priester/ dann in der Seelsorge angestellt/ 
in das Stift zurückgerufen Dechant. Durch i5 Jahre lebte 
er in diesem Amte *) als ihn das Vertrauen seiner Brüder-/ 60 
Jahre alt/ zum Vorstande machte. Durch eine Bulle vom 19. 
Februar bestätigte seine Erhebung der Bischof Wenzel von 
Passau. Er wird als ein trefflicher Oekonom gerühmt; der 
Getreidekasten/ und das Pflaster der Kirche mit rothen und 
weißen Marmorplatten ist sein Werk. Er erhielt nicht nur 
das übernommene Vermögen/ sondern mehrte es/ daß selbst 
der Schade/ den er erleben mußte/ durch seinen zurückgelasse 
nen Schatz gutgemacht werden konnte. Der auf zwanzig Jahre 
mit den Türken geschlossene Friede ließ ihm eine ruhige Ver 
waltung seiner Würde hoffen. Im Buche des Schicksals stand 
l) KlosterrathS Archiv. 
20L 
6üm Dooennio Da8torem 6Ai88et ViAiIanÜ88imum 
^08L Lam diurnum Vi^iliain 
Obdormivir in Domino die 19. Deo. ^n. 1699 
reIieU8 in Iiae Deele^a eor^ori8 8ui exuvii8 
Die Dankbarkeit seiner Chorherren hat ihm dieß wohler 
worbene Denkmahl gesetzt; eine Tugend/ der auch er gehul 
digt hat/ und die ihn antrieb/ auf dem i663 den 29. Jänner 
abgehaltenen Kapitel mit Einwilligung Aller die Anordnung 
zu verfügen/ daß seinem Vorgänger und Vorbilde, dem Propste 
Johann Fünfleutner immerwährend fort ein Jahrtag 
gehalten werde/ bey dem nicht nur die im Stifte wohnenden 
Chorherren/ sondern auch die von den Pfarren zu erscheinen 
habe»/ die keine rechtfertigende Ursache ihres Ausbleibens an 
geben können. 
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Patriz Zeller»
	        
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