Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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mit Freude verwilliget wurde. Nach dem Probejahre legte er 
die feyertichen Gelübde ab, bald darauf stand er als Priester 
beym Altare. In der Seelsorge, dann im Stifte bey Ver 
waltung der Wirthschaft beschäftigt/ überall zeichnete er sich 
aus/ als Kämmerer nützte er durch Umsicht/ die nichts unbe 
achtet läßt/ jederzeit den günstigen Moment ergreift/ als De 
chant durch ehrwürdige Sitte und rastlose Thätigkeit / die vie 
len seiner Untergebenen zu überspannt vorkam/ weil sie sich 
nicht bemühten/ darnach zu streben. 
Den 6. May i636 wurde ihm das Stift zur Leitung 
übergeben/ mit der er 16499 Gulden Schulden übernahm '). 
Er war kaum ein paar Jahre Propst/ und hatte durch sein 
sanftes Benehmen/ weit entfernt jenen einen bittern Groll 
zu zeigen/ die seine Verdienste/ früher dem Stifte geleistet/ 
nicht anerkennen wollten/ den üblen Eindruck vernichtet/ den 
seine Erhebung durch des Kaisers Machtwort/ Anfangs her 
vorgebracht hatte. Der Tod des Kaisers i63? veränderte in 
der Lage des Stiftes nichts/ Ferdinand III. theilte mit 
seinem Vater gleiche Gesinnungen. 
Propst Johann/ unermüdet/ die nahen und entfernten 
Besitzungen des Stiftes auf das genaueste zu verwalten/ 
stellte überall Chorherren/ seines Vertrauens werth/ an/ 
denn er hatte bey seinem einfachen redlichen Walten das Auge 
eines Stiftsmitgliedes nicht zu scheuen. Anspruchslos für seine 
Person/ vermied er jede Ausgabe der Eitelkeit und Prunk 
liebe; sein schlichter gerader Sinn/ die Güte seines Herzens/ 
die freundschaftlichste Umgangsgabe/ und vorzüglich die zarte 
Aufmerksamkeit auf alle Pflichten der Religion/ und des Or 
dens waren sein Schmuck/ der Heller glänzte/ als eine stolze 
Prachtliebe/ um Geistesleerheit zu umhüllen. Jedes Jahr 
sah er seine Mühe dadurch belohnt/ daß die Schulden schwan 
den/ und nach nichtgar langerZeit hatte er freyes Geld genug/ 
Handlungen der Wohlthätigkeit zu üben/ neuer Gründer sei 
ner Canonie zu werden. Die Einfälle der Schweden in den 
1) Klosterraths Archiv. 
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