Volltext: Historische und topographische Darstellung von St. Pölten und seiner Umgegend ([7] = Abth. 1 ; Bd. 7 : Diöcese von St. Pölten ; Bd. 2 ; / 1828)

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Lichkeit zu den herrlichsten Hoffnungen berechtigten. Daß er 
sie nicht erfüllte^ war nicht seine Schuld/ die Natur setzte 
seinem Wirken ein zu schnelles Ziel. Bey seiner Bestätigung 
am 17. Jänner 1627 überreichten ihm die kaiserlichen Commis- 
säre die Inventarien und das Verzeichnis; von 36433 Gulden 
Schulden. Am nähmlichen Tage noch wurde er infulirt/ und 
die erste heilige Messe des neugeweihten Chorherren Anton 
Sariot erhöhte die Feyerlichkeit des Tages. Liebevoll ge 
gen seine Untergebenen versäumte er keinen Augenblick/ ihre 
Wünsche zu erfüllen; der Pfarrer zu St. Christophen/ 
durch Gicht gehindert/ die Pflichten seines seelsorgenden Amtes 
Ln ihrem ganzen Umfange erfüllen zu können/ wurde von sei 
nem gütigen/ die Lasten und Verdienste eines Pfarrers wohl 
würdigenden Propste/ durch einen beygesellten Provisor getrö 
stet. Ein freundlicheres Gestirn war nun über die Stifte auf 
gegangen; des Kaisers Reformationsedicte befreyten St. Pöl 
ten von den Feinden/ die des Glaubens wegen den Pröp 
sten so viel Verdruß und Schaden zugezogen hatten. Wolf 
gang sah die Knospe treiben/ die Blüthe erlebte er nicht 
mehr/ denn schon am 17. May 1628 verließ er diese Erde. 
I.I. 
Wolfgang IV. Pankhamer. 
Der'Kaiser würdigte das Stift St. Polten seiner 
besonderen Aufmerksamkeit/ es war ihm nicht entgangen/ daß 
der verstorbene Propst in der kurzen Zeit, die er das Stift 
Leitete/ bey 6000 Gulden Schulden abgetragen hatte. Er 
wünschte,die erledigte Propstey durch einen Mann verwaltet 
zu sehen/ der dem schönen Beyspiele des Vorgängers folgend/ 
das Stiften den alten Wohlstand bringen würde. Er hatte 
als einend solchen den'Propst Martin Mü ll er zu H er 
zog enbur g kennen gelernt/ und schlug ihn den Chorher 
ren zu St. Pölten vor-/ daß sie ihn zu ihrem Propste ver 
langen möchten. Die nach St. Pölten zur Wahl beordne- 
ten Commiffäre legen den eilf Capitularen den Wunsch des 
kaiserlichen Herrn ans Herz/ und wurden durch den Starrsinn
	        
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