Volltext: Historische und topographische Darstellung von St. Pölten und seiner Umgegend ([7] = Abth. 1 ; Bd. 7 : Diöcese von St. Pölten ; Bd. 2 ; / 1828)

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sinnung des Kaisers/ den Protestantismus auszurotten/ und 
den Glanz der katholischen Kirche wieder herzustellen/ allge 
mein bekannt sey. Seine Vorstellungen drangen durch/ der 
Kaiser gestattet im Juny den Chorherren eine Wahl vorzuneh 
men ^/ die den Georg Sage rer> einen Bayer/ zu ihrem 
Propste erkoren. Er lebte zu kurze Zeit/ um etwas Bedeuten 
des wirken zu können/ nur dieses ist von ihm bekannt/ daß 
er einen Befehl vom Kaiser an den Freyherrn Wilhelm 
von Greift zu Wald verursachte/ durch welchen diesem 
Feinde des Stiftes unter einer Strafe von 200 Ducaten be 
fohlen wurde/ die rückständigen Zehende zu entrichten. Den 
12. August 1623 starb Propst Georg 2). 
xnx. 
Mathias I. Jammerer. 
Am Ende des Septembers 1623 wurde Mathias Jam 
merer zum Propste erwählt. Er hatte durch seine frühern 
Beweise genauer Aufsicht sich das Zutrauen der Landesstellen 
erworben. Als Pfarrer von Böhmkirchen wurde ihm schon 
nach dem Tode des Propstes Johann Roth die Leitung 
seines Stiftes aufgetragen/ und als sein Vorgänger Georg 
Propst wurde/ blieb er ihm als rathgebender Freund zur Seite/ 
indem er als Dechant im Stifte lebte ^). Mit der mißlichen 
Lage seines Stiftes auf das genauste bekannt/ übte er/ was 
höchst nöthig war> strenge Sparsamkeit/ und über die Anord 
nungen des Kaisers/ die Unterthanen zumalten Glauben zu, 
rückzuführen/ innigst erfreut/ sah er mit würdevollem Ernste 
darauf, daß auf den seinem Stifte einverleibten Pfarren nichts 
gethan wurde/ wodurch den Protestanten Gelegenheit gege 
ben würde/ hämischen Spott zu äußern. Rügende Strenge 
strafte den Schuldigen und führte eine Ordnung und Genau 
igkeit herbey/ die musterhaft war. Der Befehl Ferdinands 
II. vom 6. October 1624 hatte alle protestantischen Pastoren 
in der Zeit von acht Lagen des Landes verwiesen/ der Propst
	        
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