Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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sich immer weiter/ vom flachen Lande/ ans den Schluchten 
des waldigen Hochgebirge und weit über die Donau her pil 
gerten Menschen/ um Gegenstand oder Zeuge eines Wunders 
zu werden *). 
Mit dem Ruhme des Stiftes wuchs auch seine Habe/ 
gern zeigte man sich einem Hause gefällig/ das so unzwey- 
deutige Beweise eines edlen Gebrauches erworbner Güter 
machte. Das schon Geleistete berechtigte zu noch größeren Er 
wartungen/ die man nach Möglichkeit zu fördern suchte. Bi 
schof Mangold/ der oft in St. Pölten weilte/ den hei 
ligen Ernst/ die strenge regelfeste Zucht der Chorherren sah/ 
fand sich bewogen dem Propste Sifrid und seinem Capitel 
die Pfarre in St. Pölten i2i3 zuzugeben mit allen Ze 
henden und Rechten. Ein herrliches Geschenk/ von dessen 
Bedeutenheit uns der schon im vorigen Abschnitte angeführte 
weite Umfang dieses KirchensprengelS belehrt. Ein Chorherr 
soll die Seelensorge übernehmen/ der aber dessen ungeachtet 
an die Hausordnung des Stiftes gebunden bleibt. Seine Hülfs- 
priester waren ja in dem Falle zum Dienste der Gemeinde 
vorhanden/ wenn ihn selbst andere Verrichtungen in der Mitte 
seiner Brüder hielten. 
In diese Zeit fällt der Gebrauch/ daß einige Menschen 
sich in ein/ nur für die nöthigsten Bedürfnisse des Lebens 
eingerichtetes Stübchen/ an eine Kirche angebaut/ begaben; 
MM nannte sie Eingeschlossene. Mit Gebeth/ Fasten und 
Werken strenger Selbstverleugnung brachten sie ihre Zeit hin. 
Entweder bestimmten sie die ganze Dauer ihres Lebens/ oder 
eine kürzer gesetzte Zeitfrist/ oder gar keine Zeit/ in der sie 
so abgeschlossen vom geselligen Umgänge bleiben wollten. Jedes 
mahl wurden sie ehe von ihren Obern geprüft/ ehe man ihnen 
die nothwendige Erlaubniß zu dieser Lebensart ertheilte/ die 
man als einen hohen Grad vyn Heiligkeit bewunderte. Im 
Stifte zu St. Pölten lebte ein so Eingeschlossener in streng 
ster Abgezogenheit von dem Treiben dieser Welt/ sich und der 
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