Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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Da es ihm daran gelegen war, seine Stiftung auch von dem leise 
sten Hauch einer üblen Nachrede, und von dem geringsten Rost 
fleck des Unrechts zu bewahren; so war er auch hier der Groß 
müthige, und der Handel war schnell zur Zufriedenheit der 
Altenburger beygelegt. Nach dieser Ausgleichung reist Gebhard 
im Geleite des Herzogs nach Wien, um von dem eben da an 
wesenden Bischöfe von Passau, Mangold, die Weihung zu er 
halten. Mangold seiner Seits benützte diese Gelegenheit, die 
neue Schöpfung Leopolds zu sehen; er beugte von der Straße 
gegen das nahegelegene Lilienfeld aus, und bestätigte da die 
Schenkung Leopolds von dem Spitale in Krems, und von den 
Pfarren Wilhelmsburg und Müzlich (Meisling) in einer eige 
nen darüber ausgefertigten Urkunde ^). 
Mittlerweile schritt unter Gebhards Augen der Bau der 
Kirche immer vorwärts ; immer kühner hob sich das Gemäuer, 
und ließ schon in den ersten rohen Umrissen den Tempel der 
Herrlichkeit Gottes ahnen. Aber Gebhard baute mit mildem 
Sinne noch an einem andern Hause: an dem Hause der gött 
lichen Liebe! er sammelte um sich die Armen, ließ sie mit 
zehren an der reichen Spende des Herzogs, und erwarb so 
dem Kloster den schönen Ruhm, einer Zuflucht der Armen. 
Dafür öffnen sich ihm hinwieder wohlthätige Hände; und mit 
ungeheucheltem Danke nennt der Alienfelder in dem Ritter 
Heinrich von Tumbenow seinen ersten Wohlthäter, der für 
einen Antheil an dem Gebethe der Brüder, und für das letzte 
Ruheplätzchen in des Klosters geweihtem Raume, demsel 
ben Aecker und Weingärten in Wizleindorf und in Leutacker 
schenkte. 
Ein wildes, wirres, finsteres Gehege, waren diese Berg 
höhen, von keinem Wanderer besucht, und nur zuweilen von 
der Jäger Holla ho! und von der Hunde Jagdgebell durchtos't; 
— und, o Wunder! jetzt winken von jedem Berge goldene 
Halme herab, fette Rinder weiden im hohen Grase, und ge 
nügsame Menschen freuen sich ihres Daseyns — dieß Wunder- 
Hat der thätigen Mönche fleißige Hand bewirkt. Mögen sie 
7) Siche VII. Beylage.
	        
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