Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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von Werth, alle Vorräthe, Einrichtung, Bibliothek, Münz-- 
und eine Büstensainmlung, Paramente, Kirchengefäße re. an 
den Meistbiethenden veräußert. — Die nach einem Jahre er 
folgte Reintegrirung des Stiftes war zwar für die einzelnen 
Individuen ein erfreuliches Ereigniß, aber für Annaberg hatte 
sie den Nachtheil, daß Manches, was die Aufhebungs-Com 
mission zum nothwendigen Gebrauche der Kirche da gelassen, 
die von Allem entblößte Lilienfelder Kirche in Anspruch nahm. 
Auf diese Art verlor die Annaberger Kirche noch einen vollstän 
digen Pontifical-Ornat, ein großes vergoldetes Waschbecken, 
einen schönen mit Rubinen besetzten Kelch re. 
Also von Außen in ihrem Hauptnerve verletzt, im Innern 
aller vorräthigen Mittel beraubt, mußten die folgenden Pfar 
rer, Strener, Valento und Schütt, von »78«) bis iLo5, bloß 
auf eine undankbare Oekonomie, und auf die vom Stifte aus 
geworfene Dotation beschränkt, alle ihre Unternehmungs-Ideen 
in der einzigen Spekulation concentriren, wie sie es möglich ma 
chen könnten, ihre Ausgaben in ein Verhältniß zu den Einnah 
men zu bringen. — Gregor Buja, in ein von dem Feinde >6o5 
ausgeplündertes Haus versetzt, übrigens aber mit ökonomischen 
Kenntnissen ausgerüstet, und eben deßhalb zu etwas besser» 
Aussichten berechtigt, mußte seine ökonomischen Verbesserungs 
Plane an der zweyten französischen Invasion v8oy scheitern, 
und seinen Nachfolger, Carl Gouge, in die traurige Nothwen 
digkeit versetzt sehen, sich in den Kreis der dringendsten Bedürf 
nisse zurückziehen zu müssen. Peter Täuber hat zwar durch seine 
rastlose Thätigkeit wieder einige Schritte vorwärts gethan; aber 
es sollte erst dem Pfarrer Robert Korzisek, von i8,l> bis »62,, 
vorbehalten seyn, bey einem abermahligen Umschwünge der 
Ideen, und von der durch Ströme Menschenblutes erkauften 
Ueberzeugung, daß Glaube mehr fromme, als Nichtglaube! in 
seinem Eifer unterstützt, der Pfarre und der Kirche ein besseres 
Seyn zu schaffen. 
An Antiquitäten und Kunstschätzen besitzt die Annaberger 
Kirche nichts als ein Salvator-Bild über der Sacristey-Thür, 
welches einen nicht gemeinen Pinsel verrärh. 
Unter den Grabmähler» verdient jenes der Frau Maria Fran