Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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auf (»33 r) fügten sie Noch andere Grundstücke und Vortheile 
hinzu, welche einstweilen der Pfarrer von St. Veit genießen 
konnte; dafür aber den Gottesdienst in Zell durch einen eige 
nen Priester besorgen lassen mußte. Der damahlige Abt vott 
Götweig, Otto, vergrößerte die Stiftung, theils aus Kloster 
gütern, theils in der Folge, nach seiner Abdankung derAbten- 
würde, als Pfarrer von St. Veit »335, durch Ankauf ver 
schiedener Realitäten^ Auf diese Art wurde die Kirche in Zell 
in den Stand gesetzt, einen eigenen Pfarrer zu ernähren. Die 
sen scheint sie auch bald nach obbemeldten Transactionen erhal 
ten, und ihr Gebieth von der andern Seite des Hallbachs, gegen 
St. Veit hin, vergrößert zu haben. 
Götweig, nebst dem, daß es schon im Besitze desPatronats- 
rechts über Kleinzell, als Patron von St. Veit, war, erwarb 
sich noch einen zweyten Titel darauf dadurch, daß es zur Stif 
tung dieser Pfarre so viel beytrug. — Die vogteylichen Rechte 
behielten sich aber die Hohenberger vor; von denen sie an die 
Jörger, und von diesen an Lilienfeld übergingen, und, ver 
möge des Vergleiches mit Götweig (1676), näher bestimmt 
wurden. 
Besetzt wurde die Pfarre, von ihrer Entstehung an, meisten 
Theils mit Götweigern; ich sage meisten Theils, weil das Li 
lienfelder Necrologium, welches den Todestag eines Heinrichs, 
Plebanö von Cella, bezeichnet, auf die Vermuthung zu führen 
scheint, als ob auch Weltgeistliche zum Besitze dieser Pfakre 
gelangt wären. Es müßte nur seyn, daß das Wort Pleban, 
wie ich an einem andern Orte zu bemerken die Gelegenheit ha 
ben werde, im Allgemeinen einen Pfarrer, Weltgeisttichen, 
und Religiös bedeutete. In der Hälfte des sechzehnten Jahr 
hunderts wußten die Jörger den Zeitgeist, und den Verfall des 
Klosters Götweig zu benützen, das Lutherthum auch in Zell 
einzuführen, die katholischen Pfarrer, deren letzter ein Göt- 
weiger Profeß, Benedict Pfettersamer hieß, zu ver 
drängen, und die Pfarre den lutherischen Prädicanten einzu 
räumen. Martin Höffel und sein Nachfolger, Sebastian Stu 
benvoll (1Z70), gelangten, unter Jörgerischem Einflüsse, zu 
der Pfarre, und waren Beyde beweibt. Ja, Helmhard Jörger
	        
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