Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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äivrni verdi Prseeo ^ , ^ojos Deus O^t. Ma 
xim. ririserealur oiiimoe, welche Eingabe allerdings auf ein 
früheres Unterbrechen des Meßopfers hindeutet. Von dem be 
rüchtigten Wilhelmsburger Pfarrer, Josias Kain, macht das 
obige Rechnungsbuch folgende aus einer Zelotenfeder geflossene 
Anmerkung bey dem Jahre 1662: ^08io8 Kain, kiovi' unü 
lotternder Zedelmen^reäioant, so olle lilioAieläerNlie 
Ilotertdaneo lotterised ^emoeltt, let^lied 20. Wildelms- 
durg verredt. 
Nach der Mitte und gegen das Ende des sechzehnten Jahr 
hunderts finden wir in Eschenau einen gewissen Johann Stett- 
ner, und einen Sebastian Stubenvoll, die sich Pfarrer von 
Eschenau heißen; an sich waren sie wohl keine eigentlichen, 
Pfarrer , und die Sache mag sich mit ihnen also verhalten Ha 
ben. Die Aebte, denen das Lutherthum ein Gräuel war, und 
die überall dieß Unkraut auszureuten sich bemühten, wollten 
die Eschenauer Herde den Einflüssen der lutherisch gesinnten 
Wilhelmsburger Pfarrer entziehen, und übergaben die Sorge 
darüber den Stifts -Prioren, die sich von 1677 a" als Pfar 
rer von Eschenau zu betrachten anfingen, in dieser Eigenschaft 
die pfarrliche Gerechtigkeit und die Gottesdienstgebühren be 
zogen', den Gottesdienst aber durch excurrirende Geistliche von 
Lilienfeld versehen ließen. Nun mögen manche dieser ercurri- 
renden Priester sich eine Zeit lang in Eschenau aufgehalten, 
und sich Pfarrer — Pfarrverweser — genannt haben, ohne 
es eben so wenig, wie die Prioren, zu seyn. Denn, ausser 
ganzen Darstellung ist es ersichtlich, daß die Prioren auf den 
Pfarrertitel von Eschenau kein anderes Recht hatten, als das 
der Eigenmächtigkeit, und des Stillschweigens von Seite der 
Pfarrer von Wilhelmsburg, die nichts destoweniger im vollen 
Posseß ihrer Pfarr-Rechte blieben. 
Nach einer öfteren Seelennahrung verlangend, reichten die 
Eschenauer 1784 bey dem Abte Chrysostomus eine Bittschrift 
ein, worin sie um einen beständigen Seelsorger ansuchten. 
Der Abt fertigte sie mit dem kurzen Bescheide ab: neseius, 
Hniä xetott's. Um aber doch einiger Maßen ihr Verlangen zu 
erfüllen, gestattete er, daß der P. Oekonomus von Klafter-
	        
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