Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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ger, Leutold undChunrad, in dem Stiftsbriefe Leopolds (i2vc>). 
Das Kloster konnte sich ihrer Nachbarschaft nicht rühmen, in 
dem es mit ihnen in immerwährenden Händeln verwickelt war. 
Sie hausten in seiner Nähe bis über die Hälfte des vierzehnten 
Jahrhunderts, als in welcher Zeit der Stamm erlosch; die 
Besitzungen kamen an das Kloster; das Schloß fiel allmählich 
in Ruinen, bis endlich auch die letzte Spur davon verschwand. 
— Jetzt graset ganz behaglich die Kuh, wo sonst schnaubende 
Streithengste sich tummelten; wo sonst Flamberger blitzten, 
glänzt jetzt im Grase die friedliche Sichel; und von aller ehe 
mahligen Herrlichkeit blieb nichts übrig, als der Nahme Burg! 
welchen das Bauernhaus usurpirt, das an der Stelle steht, wo 
sonst der Altenburg Zinnen hoch über die Wipfel der Fichten 
empor ragten. 
Chreusbach (r), eigentlich Krebsbach, am Bache gleiches 
Nahmens, eine Viertelstunde süd-östlich von Wilhelmsburg, 
auf dem rechten Ufer der Traise, war schon vor der Gründung 
Lilienfelds das Besitzthum einer Familie, die, wenn sie auch 
nicht mit den Herren von Chreusbach — vielleicht Kroisspach 
'— des Lazius, welche über der Donau hausten, verwechselt 
werden darf, und eben auch nicht unter die illustren gehören 
mochte, dennoch nicht ganz unbedeutend war, und bis gegen 
die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts blühete. Berchtold von 
Chreusbach und seine Frau, Grete, die (1221) dem Abte Geb 
hard von Lilienfeld eine Summe Geldes zur Errichtung deS 
Johannes - Altars in der Stiftskirche gegeben haben, sind die 
ersten, die uns mit ihrer Familie bekannt machen. Einige Ur 
kunden dieser Zeit-Epoche berechtigen zu der Vermuthung, daß 
Chreusbach eine selbstständige Gemeinde mit einem eigenen 
Pfarrer gebildet habe; so erwähnt z. B. das Lilienfelder Ne- 
crologium eines Plebans von Chreusbach aus dem dreyzehnten 
Jahrhunderte, der dem Kloster zehn Bücher, acht Denar-Ta 
lente, zwey Habite, eine Kapuze und eine Insel geschenkt. 
Und noch im fünfzehnten Jahrhunderte erscheint ein Pfarrer 
von Chreusbach als Zeuge meinem Kaufverträge des Otto von 
Wasen. Die ersten Patrone der Kirche von Chreusbach waren 
die Herren von Altenburg, von welchen daS Patronats!echt
	        
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