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derung gestürzt; theils die Kriegs-Contribution herbeyzuschaf-
fen, um die Soldaten zu befriedigen, die aus Ungarn und
Siebenbürgen zurückkehrten, und mit Ungestüm ihre Rück
stände forderten. Denn der Staatsschatz war erschöpft; die pro
testantischen Stande wollten nur unter der bekannten Beding-
mß der Religionsduldung contribuiren, und so fiel, wollte man
nicht, daß der Ungestüm einer kecken zügellosen Soldateska in
Meuterey ausarte, abermahls die ganze Last auf die Präla
ten, und den dritten Stand. Abt Peter befand sich um so
mehr in einer harten Lage, weil viele seiner Unterthanen pro
testantisch waren, und den Geist der Widerspänstigkeit mit
den neuen Lehrsätzen eingesogen haben. — Ueber dieß alles
fand er in seiner nächsten Umgebung so viel Stoss zum gehei
men Kummer, und ein ganz freudenleeres Seyn. Als ein un
ter fremdem Einflüsse eingedrungener Fremdling — so viel las
sen die alten Cataloge errathen — wurde er stets mit scheelen
Augen angesehen, und konnte nicht die Liebe der Seinen er
ringen, nicht ihr Zutrauen gewinnen. So wahr ist es! daß
fremde Einmischung, daß eine in moralische Fesseln geschlagene
Wahl, Hey einer Klostergemeinde selten zmn gemeinschaftlichen
Glücke ausschlägt. — Darum begrüßte der uttgelLebte Peter
den winkenden Tod als seinen Befreyer aus den sorgenschwer
1606. ren Lebensbanden. Er starb den 25. December 1696.,
XLVI.
SiM 0 n Rupe r t
tbo-7 — 1.622.
In Simon Rupert reichte die erfahrne Weisheit dem Greis
r607. senalter die Hand, denn er ward als Senior des ganzen Con
vents einmüthig zum Abte erwählt. Gr verband mit hohen Gei
stesgaben innige Frömmigkeit, feurigen Eifer für die Disci
plin, und unerschütterlichen Muth in jedem Glückswechsel. Die
Besorgnisse, welche unter seinem Borfahrer die meuterischen
Bewegungen der unbezahlten Truppen erregt, wurden jetzt durch
die Furcht vor einem Einfalle der Ungarn vermehrt. Borschkays