Volltext: Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und seiner Umgegend [6] (6 = [Abth. 1] ; [Bd. 6] : Diöcese von Sanct Pölten ; Bd. 1 ; / 1825)

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der Reformation; die protestantischen Stände bekamen allmäh 
lich das Uebergewicht, und schloßen den Pralatenstand mit 
Verachtung von der Staatsverwaltung aus. Sie besetzten alle 
wichtigen Posten, und füllten die Lehrstühle der Universität 
und der übrigen Lehranstalten — kurz, die Reformation ver 
breitete sich über den größten Theil von Europa, und übte in 
Deutschland durch die Protestanten, in Frankreich durch die 
Hugenotten, und in den Niederlanden durch die Geusen ihren 
Einfluß aus. 
Die Gnaden, die Abt Georg bald nach den hämischen An 
griffen seiner Untergebenen auf seine Ehre, von dem Kaiser 
erhalten, dienten ihm zu einem Beweise: daß Rudolph dem 
Zweyten die schlichte und ungeschminkte Darstellung seines 
Wandels von dem Ungrunde dep Anklage überzeugt hat. — 
Er verlieh, auf des Abtes Bitte, dem Markt Wilhelmsburg den l5S5. 
Körner-Wochenmarkt; erlaubte dem Markte Strazing ein 
eigenes Jnsiegel zu führen, und bestätigte dem Kloster die 
Salzzollfreyheit durch Oestreich. Mit dem Troste, in den Au- 1594. 
gen seines Monarchen gerechtfertigt zu seyn, stieg Abt Georg 
in die Grube, den 7- Januar 1687, nachdem er sich noch kurz 
zuvor durch den Bau eines Armenspitals in Hainfeld eine Stufe 
in den Hunmel gebaut, 
XI.IV. 
Laurenz Reu ß. 
,§87 — »bas. 
In der Meinung, daß sich Lilienfeld nach dem, was jwi. 
schen dem Abte Georg und seinem Convente vorausgegangen 
war, in der hülflosesten Lage befinde, wurde nach dem Tode 
Georgs dem Capitel ein Fingerzeig gegeben, den verdienst 
und talentvollen Laurenz Reuß, Profeßen von Melk, unk 
nachherigen Abt von Maria-Zell in Oestreich, zum Abte zu 
postuliren, — Laurenz überzeugte sich gleich nach der Ueber- 15g-. 
nähme der Lilienfelder Klosterschlüssel, welch ein trefflicher 
Wirth sein Vorfahrer war, und wie er in den schwersten
	        
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